Barbaras Auswärtsspiel

Ich bin dann mal weg…

2.8.2010


Letzter Abschied – München und dieser Blick

Viele Abschiede liegen hinter mir, viele Tränen sind geflossen und fließen immer noch, und dennoch ist Begeisterung, Staunen, Neugier und Freude so stark, dass sich die Gefühle tatsächlich die Waage halten.

Es waren zum Teil Abschiede mit verzweifeltem Schluchzen, hektischem, stotterndem Einatmen, eben tiefste Traurigkeit. Und das auf beiden Seiten. Irgendwann löst man sich aus der Umarmung, dreht sich um und geht. Traurig, zitternd und mit Herzklopfen, das kaum auszuhalten ist. Dann, ganz plötzlich ist es vorbei, man schaut nach vorne, denkt an etwas Gutes und beruhigt sich wieder.

Mal gelingt das besser, mal schlechter. Ich muss das gar nicht beschreiben, denn ihr seid ja die gewesen, die ich umarmt habe und denen ich tschüss gesagt habe…

Mit dem Abschiedskomitee in München schien es zunächst anders zu sein. Der Nachmittag auf dem Flughafen hatte eher etwas von gemeinsamem Aufenthalt im Freizeitpark. Einchecken statt Eintrittskarten kaufen, Gepäckaufgabe in Gold statt Achterbahn, Hundeboxen ziehen statt Hau den Lukas und Leberkässemmeln mit Weißbier, wie auf dem Oktoberfest…


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…doch dann das Gruselkabinett: Die Aufgabe der Hunde am Großgepäckschalter!!!

Erst wurden die Boxen von einer Security-Kraft kontrolliert und dann schickte ich die Hunde in die Box. Lissy übernahm sofort die Rolle der Bestie und knurrte und bellte jeden Fremden, der sich ihr näherte, an. Ceallagh hingegen zitterte und schaute mich durchdringend mit einem tief verzweifelten Blick an, der sofort bis in Mark ging. Ich musste schnell gehen, da ich es nicht ertragen konnte und ich auch wusste, das hilft nicht, wenn ich bleibe.


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Da war es mit meiner Fassung vorbei. Ich heulte Rotz und Wasser, wurde diesen Blick nicht mehr los und machte mir wirklich Sorgen, dass die Hunde traumatisiert werden. Danach folgte direkt der Abschied vom Komitee, der nicht minder schwer war, sowohl für uns, wie auch fürs Komitee.

Sicherheitskontrolle, Lounge, noch ne Sicherheitskontrolle, Boarding und der Flug selbst liefen dann in Wellen von Guter Laune und tiefer Depression. Immer wieder erschienen die Abschiedsbilder und Ceallaghs durchdringender Blick vor meinen Augen. Immer wieder murmelte ich vor mich hin: „Dieser Blick!“ …

…bis Grönland! Da schaute ich aus dem Fenster und sagte begeistert: „Dieser Blick!“
Diesmal aber mit einer ganz anderen Betonung und völlig anderer Intention. Das Eis, die Berge, die Krater, die Gletscher… sie sieht schon toll aus, unsere Erde von oben.


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Dieser Blick! So oder so, hier zu Hause in Amerika habe ich ihn von der Terrasse oder dem Schlafzimmer über Silicon Valley, gestern am Meer über den Pazifik und in das strahlende Lächeln meiner fröhlichen Hündin über so viel lustiges Wasser, was kommt und geht, mal mehr und mal weniger.


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Im Deutschen haben wir dafür ein Substantiv und können mit Adjektiven oder Betonung umschreiben, was wir meinen.

Ich wollte wissen, wie das im Englischen ist und habe es „geleot“: A beautiful
view over Silicon Valley, aber a piercing or killing glance from my fearful dog.

Den Hunden geht es also hervorragend. Sie sind weder traumatisiert noch haben sie irgendwelche anderen bleibenden Schäden. Ich hingegen muss doch ab und zu an diesen Blick (piercing glance) denken, aber nicht mehr, weil ich mir um Ceallagh Sorgen mache, eher stellvertretend für alle Blicke, die ich in meinem Rücken hatte, als ich ging.


5.8.2010


Ich bin dann mal weg…
Heute ohne Bilder, dafür mal wieder länger…

People

Die Sonne scheint fast den ganzen Tag, fast… Morgens ist es grau, denn der Nebel verschleiert sanft die Hügel und das Tal ist gar nicht zu sehen. Ganz langsam löst er sich auf und nach dem Aufstehen zeichnet sich irgendwann Silicon Valley ab. Später am Morgen liegt das Tal breit unter dem blauen Himmel vor uns.

So ist das jeden Morgen, auch wenn ich erst fünf Tage hier bin, weiß ich, dass es so regelmäßig ist. Selten ist es im Sommer anders.

Genauso stabil wie das Wetter scheint die Freundlichkeit der Menschen zu sein.

Annemarie:

Als wir am Sonntag Abend im Steakhouse essen waren, bediente uns Ann. Sie ist Highschoollehrerin für Deutsch und Französisch, hat eine Tochter in Stanford auf der Uni und ihr Sohn spielt Football für seine Highschool und isst so viel wie Zwillinge. Als Highschoollehrerin verdient man nicht so gut, darum jobbt sie wohl noch im Steakhouse.

Ann erzählte uns ungefragt viel, sprach auch mal ein bisschen deutsch, war fröhlich und hob die Laune der ganzen Familie.

Two little Chineses:

Am Montag aßen wir beim Chinesen. Die Chinesinnen die uns bedienten merkten auch schnell, dass wir aliens sind und fragten woher. Als wir unsere story erzählten, freuten sie sich. Eine der beiden ist mit einem Deutschen verheiratet und wollte ihn mit deutschen Sätzen überraschen. Sie holte Stift und Papier und bat uns ihr beizubringen was „I love you“ und „good night“ auf Deutsch heißt. Sie schrieb es sich mit chinesischen Schriftzeichen auf und übte fleißig die Aussprache. Am Ende konnte sie es besser als mancher Chinese in Deutschland, klang fast Kölsch, da sie mit dem ch Schwierigkeiten hatte und „Isch liebe Disch“ sagte.

Es hat Spaß gemacht und man bekommt den Eindruck, dass die Menschen im Großen und Ganzen alle nett und offen sind und man schnell ins Gespräch kommt.

Liza und Craig:

Zunächst nur Telefonbekanntschaften. Sie arbeiten für Crown relocation und organisieren den Transport unserer Luftfracht und Schifffracht.
Die Luftfracht soll am Freitag kommen, heute ist Dienstag, aber Nobbi meckerte rum, das wäre zu spät.

„Hello I’m Liza from Crown, how are you? I will make an appointment for you with Craig who delivers your air-shipment…bla bla” “Hello Liza, I’m Barbara and I’m at home everytime you want.” “Hello I’m Craig from Crown, I will come tomorrow between 8 am and 12 am bla bla bla.” “Hello my name is Barbara and I’m at home tomorrow…“ Inzwischen hatte Liza wohl heftigen Schriftverkehr und/oder Telefonate mit Nobbi, der bei der Arbeit war. “Hello, here is Craig from Crown, I will come in one and a half hour, are you at home?” “Yes!” “Hi, here is Liza from Crown, Craig will bring you the air shipment…bla bla bla…” “ I know, Craig has called me…”

Also blieb ich zu Hause. Kurze Zeit später steht ein Pick up vor dem Tor. Ich denk noch: Mann ist der schnell…

Aber…

Tim:

„Hello my name is Tim, I’m your man for the pool“, „Hello my name is Barbara“, „Nice to meet you, Barbara“ ….bla bla bla…

Er sieht aus wie James T.Kirk der
Ältere und erklärt mir Vieles. Aber auch, dass er am Wochenende viel gefeiert hat und immer noch einen Kater hat. (Es ist Dienstag!!!, vielleicht hat er den Abschied von einer guten Freundin gefeiert) Drum lehnte er meinen Kaffee und auch Wasser ab. Tim plauderte ähnlich wie Ann sehr viel. Ich bat ihn langsam zu sprechen und er tat es. Craig und Liza am Telefon übrigens auch. Alle nehmen Rücksicht, wenn man sie bittet. Und wenn ich mich für mein schlechtes Englisch entschuldige, bekomme ich jedes Mal zu hören, wie gut ich spreche. Hätten meine Englischlehrer mich damals so angelogen, wäre ich wahrscheinlich motivierter gewesen.

Während Tim den pool sauber machte, kam
Craig:

„Nice to meet you, Barbara“ Und er lud den Wagen aus und brachte meine Luftfracht. Er erzählte auch viel, und erklärte mir den Ablauf, wenn der Container kommt, dass der ja nicht die Serpentinen rauf fahren kann. Wenn ich was nicht verstand, dann sprach er in Zeitlupe und alles war kein Problem.

John:

John traf ich, als ich mit den Hunden vom Briefkasten zurückkam, der einen Kilometer bergab ist. Er saß auf einem kleinen Traktor und sein weißer Schäferhund lief nebenher.

„Hey, what are you walking here, that’s a privat drive!” Oh, unhöflich? “Hi, I have to walk here, because I live in the house on the top of the hill since Sunday, I think I’m your neighbour.” “Oh, nice to meet you Barbara…” Zuckersüß, doch freundlich und er erklärte mir, dass man hier aufpassen muss, dass keine Unbefugten auf dem Berg rumlaufen. Er fragte mich, ob mir jemand schon was über die Gegend erzählt hätte und ich war gespannt. Es ist gefährlich hier wegen der vielen Tiere. Ich sagte, dass ich von den Kojoten gehört habe. Aber er sprach von Schlimmerem. Seine Miene verfinsterte sich, er sprach geheimnisvoll langsam und leise, fast flüsternd und etwas bedrohlich: „!!!Mountain lions!!!“ Pumas. Sie kommen wenn es Trocken ist hier runter, weil auch die Rehe kommen, da es oben nichts mehr zu fressen gibt. Niemand sollte sich nach Anbruch der Nacht noch außerhalb von Zäunen bewegen. Mountain lions greifen Pferde, Hunde und Menschen an….

John kümmert sich um den Bewuchs der unteren Hügel. Er sagt ich solle auf meine Hunde aufpassen, da er Giftköder gegen Squirrels und anderes Getier ausgelegt hat. Er scheint so eine Art Alvaro (die gute Seele der Toskana, Gott hab ihn selig) zu sein, noch nicht ganz so alt, aber genauso alt wie die Hügel hier, nur sind die in Amerika jünger als die der Toskana und Alvaro war so alt wie Italien selbst.

Jane:

Wohnt nebenan und ich traf sie heute auf dem gleichen Weg wie gestern John, sie saß im Auto und hielt an, als sie mich sah.

„Hi, you are my new neighbour“, „Hi, you must be Jane, I’m Barbara, nice to meet you!!!“ JA!!!, da war ich mal die erste, die das gesagt hat. Sie fragte, wie es mir gefällt und ich sagte wie begeistert ich über die ganze Freundlichkeit bin. Jane sagte, dass das die viele Sonne macht und das erzählte uns damals auch die Frau im Konsulat in Frankfurt über die Kalifornier.

Kam:

John’s Frau, traf ich eine Minute später als Jane. John und sie saßen auch im Auto.

„Hi Barbara, this is Kam, my wife“, „Hello Cam, nice to meet you“. „Hi Barbara, what’s the name of your husband?” “Norbert” „Please spell it“….and so on.
Sie fragte mich ob ich ihre Katze gesehen habe, seit Montag schon hängt sie überall Zettel auf. Ich bedauerte und dachte nur, wahrscheinlich hat die vom Gift gegessen, das John ausgelegt hat, aber das behielt ich für mich…

Man muss nicht immer sagen, was man denkt. Wenn sich alle immer nur Freundliches sagen und nett sind, auch wenn es nicht wirklich ehrlich ist, sich aber jeder damit besser fühlt, ist das ein legitimes Mittel um die Stimmung hoch zu halten.

Stephen:

Der Elektriker kam, um nach unserer kaputten Herdplatte zu schauen: „Hi, my name is Stephen, how are you? Wawawawawa…“, „Hello Stephen, I’m Barbara and my English is not so good, please speak a little bit slower“. Und er tat es. Auch er behauptete mein Englisch sei wirklich gut, und er spricht mit Mexikanern und Indern nur mit Händen und Füßen, aber das geht auch, man kommuniziere eben mit den Mitteln, die einem zur Verfügung stehen.

Sehr nett, er nahm mich förmlich an die Hand, erklärte mir, wie das mit der Dienstleistungscompany funktioniert, wir suchten gemeinsam die Sicherungen im Haus, scherzten über dies und das und hatten beide unseren Spaß. Nur den Herd konnte er nicht reparieren, da es das Ersatzteil nicht mehr gibt. Er rief Edward an, unseren Makler, der bespricht das mit dem Besitzer und ich sei nur Mieter und habe nichts damit zu tun. So kümmert sich hier der Elektriker um „desperate housewifes“…

In Vaals dachte ich, was ein Glück in solch netter Straße zu wohnen. Man kann mit jedem ein Schwätzchen halten, wenn man möchte. Und ich bin froh, dass das hier genauso ist.

Only few days and so many people, nice to meet them…



6.8.2010

Ich bin dann mal weg…

Animals

Ob im Garten, vor dem Haus oder auf meinen Spaziergängen mit den Hunden, ich begegne ständig Tieren, die ich vorher noch nie in freier Natur gesehen habe. Es ist faszinierend.

Die meisten von ihnen sind zu schnell, um ein Foto von ihnen zu machen oder ich habe gerade keinen Fotoapparat dabei, aber ich versuche, was ich kann.

Wie John schon sagte: “Be careful!!! Here are a lot of dangerous animals in the mountains!” Ich bin vorsichtig und muss gestehen, dass er mich etwas verunsichert hat. Endlich habe ich einen tollen Weg gefunden, den ich mit Lissy und Ceallagh gehen kann, aber ich drehe mich ständig um, ob nicht doch gerade ein Puma von hinten angreift, Kojoten lauern oder eine Giftschlange nur darauf wartet mich oder meine Hunde zu beißen.

Ich werde mich daran gewöhnen, die Paranoia ablegen und mich bald frei bewegen, wie meine Nachbarn auch. Aber erst einmal ist alles ein wenig unheimlich und dabei wunderschön:

flower bird, honeysucker, hummingbird:

Der Kolibri, klein, schwirrend wie ein Schmetterling, aber unverkennbar ein Vogel. Morgens taucht er seinen Rüssel flink in Blüten, aber jedes Mal, wenn ich den Fotoapparat hole, ist er wieder weg. Es gibt viele und sie sind grau, was mich ein wenig enttäuscht hat, aber dennoch haben sie etwas Exotisches. Ich stufe sie als völlig ungefährlich ein, aber ich habe John noch nicht gefragt.

darkblue bird:

Ich weiß weder wie diese Vögel auf Englisch noch auf Deutsch heißen. Bluebirds gibt es hier, und die Beschreibung würde in etwa passen, aber die Vögel hier sind deutlich dunkler als auf den Abbildungen, die ich gefunden habe. Sie fliegen immer nur ganz kurz vorbei, um im Geäst von Sträuchern und Bäumen zu verschwinden. Ein Foto konnte ich im Geäst machen, man erkennt nur nicht viel. Auch sie stufe ich als ungefährlich ein…


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coyote:

Jeden Morgen gehe ich mit Nobbi vor die Haustür, um ihm einen Kuss zu geben, ihn zu verabschieden und zu winken. Dieses Klischee der braven amerikanischen Hausfrau finden wir amüsant und wir passen uns den Geflogenheiten an. Wir schmunzeln darüber, wenn ich winkend mit noch zerzausten Haaren vor der Haustür stehe. Da ich aber keinen Morgenmantel und Puschelpantoffeln trage, ist es nicht wirklich authentisch, aber ich weiß dann wenigstens wie kalt es draußen ist und die Hunde dürfen mal Pipi machen.

Gestern fuhr Nobbi langsam aus der Einfahrt bergab, dann gingen die Rückfahrleuchten an und er kam wieder hoch. Das Fenster ging runter und er sagte: „Schau mal, da kommt ein Kojote“.

Er trottete am Auto vorbei und bog dann in die Wildnis unter unserem Haus ab. Wie ein kleiner, dünner, hübscher Wolf. Etwas schmächtiger als Lissy, aber wäre kein Zaun zwischen uns gewesen, hätte ich mich nicht wirklich wohl gefühlt.
Ich glaube nicht, dass ein Kojote uns Menschen angreifen würde, aber da sie Hunde als Eindringlinge in ihr eigenes Revier sehen, kommt es zu heftigen Revierkämpfen bei denen in der Regel der Hund, wenn er auch körperlich überlegen scheint, den kürzeren zieht, da andere Kojoten in der Nähe sind und dem einen helfen.


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Bild: google sei Dank


hawk:

Höher, schneller, weiter. Wie Nobbi schon so oft feststellte, ist in Amerika alles größer. In diesem zu Gigantismus neigendem Land gilt das auch für Falken. In Deutschland kennen wir den Turmfalken, eine der kleinsten Greifvogelarten überhaupt.

Hier fliegt der hawk. Die Art habe ich noch nicht herausgefunden. Er schraubt sich majestätisch in die Lüfte, nutzt die Thermik und gleitet dahin. Auf meinem heutigen Spaziergang zum Wasserreservoir traf ich erst ein paar und dann immer mehr. Sie sind wesentlich größer als bei uns die Bussarde und haben einen roten Kopf. Sie setzen sich auf den großen Wassertank, breiten die riesigen Schwingen aus und sonnen sich so minutenlang. Einer ist toll, drei auch, selbst sieben sind fantastisch, wenn man sie sitzen oder fliegen sieht. Kreisen sie aber über einem, weil man wahrscheinlich ihr Terrain betreten hat oder weil sie einfach neugierig sind, sie wirklich sehr nah sind und immer mehr werden, dann wird es unheimlich. Ich hatte fast das Gefühl, wie bei Hitchcocks „Die Vögel“, nur dass es keine kleinen Krähen waren, sondern riesige Vögel. Ich drehte lieber um, um nicht als erste von 15 hawks zerlegte Europäerin zu enden.

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hawk über unserem Haus



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Funnel-web spider:

Auf dem Rückweg fand ich das Netz samt Inhalt einer Trichterspinne. Trichterspinnen sind bedingt gefährlich. Es sind Giftspinnen und man sagt, dass ihr Biss üble Wunden bis hin zu Nekrosen macht. In Amerika soll es angeblich Todesfälle gegeben haben, aber das ist nicht bewiesen.


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faked anaconda:

Die Falken waren richtig klasse, aber auch ein wenig Furcht einflößend, die Trichterspinne nicht weniger faszinierend, aber man sollte sich auch vor ihr in Acht nehmen, und dann liegt da am Rand dieses Gebilde:

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Beim ersten hinsehen erinnerte es mich an Riesenschlangen im Terrarium und ich erschrak. Sicher nur, weil ich sowieso schon eine Grundangst in mir trug. Aber da die Hunde nicht reagierten, schaute ich genauer hin. Es ist irgendetwas in Draht, sieht aus wie ein ganz dicker Schlauch. Groß, lang und liegt genauso da wie eine Anakonda, die nur darauf wartet ihr Opfer einzulullen. Vielleicht hat das Ding mit dem großen Wasserspeicher zu tun. Ich weiß es nicht…

missing cat
:

Molly, die Katze von Cam. Gilt seit einigen Tagen als vermisst und hat keinen Schwanz. Ich stufe sie als völlig ungefährlich ein, habe aber wenig Hoffnung sie noch zu finden, da ich vermute, dass sie tragisches Opfer einer Vernichtungskampagne von squirrels und anderen Kleinnagern geworden ist oder ist sie doch im Verdauungstrakt der faked anaconda gelandet?


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dieser Zettel hängt an unserem Zaun


Only few days and so many foreign animals, but it’s only the top of the iceberg…


9.8.2010

Ich bin dann mal weg…

Nachtrag zur letzten Kolumne: Nach intensiver Internetrecherche habe ich festgestellt, dass die blauen Vögel doch bluebirds sind. Etwa so groß wie Singdrosseln, dabei aber wesentlich leichter. Die Farbintensität des Blaus schwankt je nach Art. Wenn sie in der Sonne die Flügel ausgebreitet haben, ist es ein intensives kobaltblau und genau so wird es beschrieben.

Die faked anaconda findet man vor allem an steilen Straßenrändern. Es ist in Drahtschläuche gestopftes Stroh, das als Wasserstopper bei heftigen Regenfällen dient. Also so etwas wie Straßendünen oder -wälle gegen Massen von Regenwasser.


Plants

Ich habe keinen grünen Daumen, muss mich aber nun jeden Abend mit der Bewässerung unseres Gartens beschäftigen. Da die automatische Bewässerung alt und marode ist, bewässere ich entweder das riesige Terrain mit dem Schlauch oder ich nutze die manuelle Funktion der Bewässerungsanlage, damit nicht wieder der komplette Tank für den ganzen Berg in unseren Garten läuft, wie es wohl öfter passiert ist, als niemand hier war. Ob nun manuell-automatisch oder der Gartenschlauch besser oder bequemer ist, probiere ich gerade aus. Das Wasser ist knapp und wir müssen damit haushalten. Also bewässere ich sparsam und schaue sorgenvoll zu, wie die Blätter der riesigen Oleandersträucher, des Zitronenbaums, dessen Früchte Orangen sind oder die kalifornischen Schwarzeichen, die gar nicht schwarz ist, trocken oder gelb werden.

oaktree:


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Der fantastische Baum, der auf der Terrasse vor der Aussicht auf Silicon Valley steht, scheint eine Kalifornische Schwarzeiche zu sein. Ich bin mir nicht ganz sicher, da die Bilder im Internet mir nicht ganz ausreichen, um ihn genau zu bestimmen, aber es ist auf jeden Fall irgendein oaktree (Eiche) und davon gibt es reichlich. Er verliert seine Blätter wie im Herbst, aber ich hoffe, dass er genug davon hat, um noch lange prächtig zu sein. Bewässern kann ich ihn nicht, dann würde kein Wasser mehr zum duschen bleiben.

oleander:


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Das Grundstück wird zu den Hügeln nach hinten raus von mehreren riesigen Oleandersträuchern begrenzt. Meine Mutter hatte immer weit und breit den prächtigsten Oleander im Garten. Er war zum Schluss so groß, dass er nicht mehr in der eigenen Garage überwintern konnte und es half nur, ihn radikal zu beschneiden. Aber gegen diese Büsche ist er ein Bonsai.

eucalyptus:


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Das ist der Blick auf Nachbars Eukalyptus von meinem Schreibtisch aus. Schaue ich vom Rechner hoch sehe ich diesen Baum


Eukalyptusbäume findet man hier überall, sie sind noch größer als Trauerweiden aber riechen gar nicht so wie man es von ihnen erwartet.

lemon tree:

Mein Zitronenbaum!!! Vor ein paar Tagen wollte ich Hähnchen in Zitronensoße kochen. Ich schickte Samuel, mir eine Zitrone zu pflücken, was er auch tat. Eine schöne pralle gelbe Zitrone. Doch als ich sie aufschnitt, war ich sehr überrascht, dass sie oranges Fruchtfleisch hatte, nach Orange roch und auch so schmeckte, wunderbar süß und kein bisschen sauer. Es gab Curryhuhn mit Orangensoße…

Als ich den Garten nach dem Essen wässerte, schaute ich mir den Baum noch mal genauer an und tatsächlich, in den oberen Ästen sind die Früchte rund und orange, weiter unten jedoch gelb und zitronenförmig, also eirig. Aber das Fruchtfleisch ist trotzdem schon süß.


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Ich bin keine Spanienreisende und auch keine Botanikerin, dieser Baum ist für mich ein süßes Mysterium.

foxtail:

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Ein Nachbar, Bill, der sich um das Wasser am Hügel kümmert, zeigte mir die Mähnengerste in unserem Garten. Er sagt, ich solle sie rausreißen, da sie für die Hunde nicht gut sei. Die Grannen pieksen sich zwischen die Zehen oder in Ohren und Nase und dann hat der Hund ein ernstes Problem. Er schrieb mir die Telefonnummer seines Tierarztes auf, mit dem er sehr zufrieden ist, nur für alle Fälle...

pomegranate:

Den Granatapfel liste ich hier nur auf, da ich mich über ihn sehr gefreut habe. Er wächst in dem Teil des Hügels, um den John sich kümmert und ich habe mich deshalb so gefreut, weil ich ihn erkannt habe. Der Busch an dem er wächst ist unscheinbar und ich glaube sogar, dass wir auch solche Büsche haben, aber bei John sind neben Blüten eben auch Früchte dran und die sind unverkennbar.

Wenn die Hunde im Garten durch die Büsche kriechen auf den Spuren von lesser roadrunnern (kleinere Roadrunner, lustig schnell rennende Vögel), Mäusen oder squirrels (aggressive Eichhörnchen), dann riechen sie nach Scallopine, Spaghetti mit roter Soße oder Weichspüler, je nachdem ob sie durch Salbei, Thymian und Oregano, Lavendel oder Oleander gekrochen sind.

Only few days and I saw so many lovely plants, where can I get a green thumb for them?


9.8.2010

Ich bin dann mal weg…

Earthquake today

Bei Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/San-Andreas-Verwerfung) kann man lesen:

Die San-Andreas-Verwerfung ist eine Transformstörung, an der die Pazifische Platte an der Nordamerikanischen Platte vorbei driftet. Sie erstreckt sich über gut 1100 Kilometer Länge von Mexiko bis zum Norden von San Francisco und teilt den Bundesstaat Kalifornien in zwei Hälften auf, wobei San Francisco auf der Nordamerikanischen Platte und Los Angeles auf der Pazifischen Platte liegen.

Wir befinden uns also auf der Nordamerika Seite. Und da hat es heute so gegen 18.15 Uhr Ortszeit gewackelt.


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Bild: google sei Dank!


Ich war zu der Zeit gerade im Garten und wässerte. Von Bodengewackel habe ich nichts gemerkt. Aber als Nobbi nach Hause kam, fragte er gleich, ob ich etwas vom Erdbeben gemerkt habe? Nee, hab ich nicht, aber ich kann ja googlen. Also googlte ich „earthquake today“ und Nobbi lachte mich aus, weil ich so ja wohl nichts finde….

Aber siehe da, das war genau richtig. Wenn man das eingibt, kommt man auf eine Seite (
earthquake today), die die letzten Erdbeben auf der gesamten Erde anzeigt und Northern California war das Jüngste. Das Epizentrum liegt etwa 50 km südlich von hier und es hatte eine Stärke von 3,5 auf der nach oben offenen Richterskala. Das ist nicht viel, aber es reicht, dass man ein Wackeln mitbekommt, wenn man nicht gerade wie ich mit Gartenarbeit beschäftigt ist.

Irgendwann dieser Tage lag ich mal mittags auf dem Fußboden um mich auszuruhen (ich habe ja noch kein Bett und auch kein Sofa), da spürte ich auch zwei Stöße. Ich dachte ganz kurz an ein Erdbeben, aber beschloss dann, dass es etwas anderes war. Tobende Kinder im Zimmer nebenan oder so. Ich wollte ruhen und mich nicht aufregen. Was es nun war ist auch egal. Beim Betrachten der Webseite sieht man deutlich, dass das kein Grund ist, sich zu sorgen.

Wahrscheinlich wird die Erde hier öfters wackeln als wir das aus Aachen kennen. An leichtere Beben wird man sich gewöhnen. Da es aber das Erste war, hielt ich es für erwähnenswert.

10.8.2010

Ich bin dann mal weg…

Weather

The weather is fine, na klar, wir sind ja hier in Kalifornien.

Ich erwähnte bereits, dass das Wetter stabil ist und im Großen und Ganzen eigentlich keinen Schwankungen unterliegt.


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Die ersten fünf Bilder sind morgens im Abstand von etwa 20 Minuten gemacht, die letzten drei abends vor Sonnenuntergang und der Rest irgendwann dazwischen.

Früh morgens zieht sanfter Nebel durch die Hügel und verdeckt die Sicht aufs Valley. Innerhalb von 2 Stunden lichtet er sich und ab etwa halb zehn liegt es unter blauem Himmel. Wie sich das Licht über Tag bis in die Nacht verändert, ist famos. Ich habe versucht es über einen Tag zu dokumentieren.

Die Schwankungen sind nur Nuancen. Mal ist es etwas mehr Nebel, mal ist es etwas diesiger, mal eben nicht. Einmal habe ich es sogar erlebt, dass gar kein Nebel war, aber vielleicht habe ich da auch nur etwas länger geschlafen.
Morgens ist es kühl, es wird zwar stetig wärmer, doch richtig heiß ist es nie. Wenn ich mit den Hunden durch die Sonne gehe oder Unkraut im Garten ausreiße, dann mach ich das sogar ohne Pullover, ansonsten habe ich tatsächlich meistens ein dünnes, jedoch langärmliges Oberteil an, da stets ein angenehmer, aber kühler Wind weht.

Abends wird es nach Sonnenuntergang direkt kalt. Da ich noch kein Thermometer habe, kann ich es nicht genauer sagen. Mir ist es jedenfalls zu kalt, um draußen zu sitzen.

Es ist sehr angenehmes Wetter, ganz anders als in Deutschland, wo fast immer jemand irgendetwas über das Wetter zu meckern hat. Zu heiß, zu kalt, zu nass, zu windig, zu trocken, zu …zu…zu…

Ich frage mich nun, worüber man sich wohl unterhält, wenn man sich mal zufällig beim Einkaufen trifft. Wenn doch das Wetter immer gleich ist, dann macht das ja wenig Sinn, sich über das Wetter zu unterhalten. Keine Wettergespräche!!!??? Vielleicht kann man über das Licht sprechen, das sich über den Tag verändert, oder über die Nebelschwaden, die mal tiefer und mal höher hängen, auch mal wie Schnee oder Riesenwellen aussehen. „Have you seen the pink sky last evening“? „Oh yes, beautiful, but the big white cloud rolling over the hill this morning was spectacular“. Ich kann mich für all diese Nuancen noch begeistern, habe aber bisher noch niemanden beim Einkaufen getroffen, den ich kenne.


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Dieses Bild haben wir auf der Autobahn gemacht. Eine weiße Wolkenwelle überflutet die Hügel wie ein Tsunami aus Wasserdampf. Das Weiße ist kein Schnee, sondern Wolken.

Only few days and only one weather but a lot of variations of fog and light.



11.8.2010

Ich bin dann mal weg…

Elektrical equipement

Das tägliche Leben wird von Alltäglichkeiten bestimmt, nicht von den Besonderheiten. Bei B.Europa kann man über die andere Art der Toiletten lesen, die man übrigens mit ganz normalen Gummihandschuhen ähnlich gut sauber bekommt wie in Deutschland.

Mit Erfindung der Elektrizität gab es anscheinend in den verschiedenen Ländern auch getrennt voneinander laufende Evolutionen, was die Elektrogeräte angeht. In der Biologie nennt man das divergierende Evolution und es fing alles damit an, dass in vielen Ländern Europas man sich für die Nutzung von 220 Volt entschied, in anderen und eben auch in den USA für 110 Volt.

Objektiv betrachtet ist die Evolution in Deutschland sehr weit fortgeschritten. Durch intensive Selektion haben sich die besten, schnellsten, leisesten und überhaupt leistungsfähigsten, aber auch schönsten Elektrogeräte durchgesetzt. Der Stromverbrauch wird immer geringer, das Design immer schicker und die Alltagstauglichkeit kann sich kaum noch verbessern.

In den USA ist die Evolution noch nicht ganz so weit. Ob hier der Selektionsdruck durch größere ökologische Nischen oder die allgemeine Artenarmut schuld sind, vermag ich nicht zu sagen. Fest steht, dass es einige wenige Produkte gibt, die auf einem Höhepunkt angekommen sind, jedoch die meisten Elektrogeräte mehr an die Sackgassenevolution der Dinosaurier erinnern. Möglichst groß und prächtig, aber enorm im Verbrauch, laut und dabei wenig effektiv.

Hier einige Beispiele meiner Exemplare:


washing machine, toploader:


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Die Waschmaschine ist der Tyrannosaurus Rex der Elektrogeräteevolution. Riesig, laut, aber wenig effektiv. Sie macht zwar die Wäsche nass, aber schon das Verteilen des Waschmittels auf ihr, lässt deutlich zu wünschen übrig. Wenn man dunkle Wäsche wäscht, hat man stets Pulverinseln, die deutlich stören, so dass man die Wäsche einfach ein zweites Mal ohne Waschmittel waschen muss. Auch weniger Waschmittel oder mehr Wasser helfen da nicht wirklich.

tumble dryer:

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Verwandt mit dem T-Rex, aber noch spezieller. Anders als in Deutschland, wo ein Trockner mit Geduld und dosierter Energie die Wäsche trocknet, versucht es der amerikanische Trockner mit roher Gewalt. Er wird einfach so heiß, dass die Wäsche keine Wahl hat. Der Vorteil: es geht deutlich schneller als bei uns. Das Mysterium: Was passiert mit dem verdampften Wasser? Weder Wassertank noch Schlauchverbindung zur Außenwelt sind an meinem Trockner zu finden. Ich vermute er zerlegt die Wassermoleküle direkt in Wasserstoff und Sauerstoff. Der Nachteil: Das kann auf Dauer die beste Faser nicht überleben!

vacuum cleaner:

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Hoover hat den Staubsauger erfunden, das ist vor vielen, vielen Jahren hier in Amerika gewesen. Dann hat sich in den USA Jahrzehnte nichts mehr verändert. Man kann in den Läden immer noch hoover-Geräte kaufen, die so aussehen, wie in den Filmen der 50er Jahre. Aber der Dyson, eine revolutionäre Entwicklung der Cyclontechnologie ist gerade dabei, hoover vom Markt zu drängen. Und zwar mit Recht. Er saugt fantastisch und der hohe Preis amortisiert sich bald, da man keine teuren Beutel mehr kaufen muss.
toaster:

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In einem Land, in dem das Brot grundsätzlich wie Gummi ist, ist der Toaster eines der wichtigsten Geräte in der Küche. Wir entschieden uns für einen italienischen Toaster, um das internationale Flair auch schon beim Frühstück zu haben. Er sieht nicht nur schick aus, sondern toastet auch noch zuverlässig.

coffee machine with up/down converter:

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Unsere Kaffeemaschine haben wir aus Deutschland mitgebracht, genauso wie viele andere Geräte, die aber noch nicht da sind, weil sie mit dem Schiff kommen. Um die zu betreiben braucht man einen Spannungswandler, einen up/down converter. Die Kaffeemaschine läuft einwandfrei, allerdings lässt der Kaffee selbst zu wünschen übrig. Ich bin heute zwar in einem Geschäft gewesen, wo es Jacobs Krönung gab, aber ich bin nicht bereit 12 Dollar für ein Pfund Kaffee zu bezahlen.

compactor:


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Das ist das überflüssigste Gerät im ganzen Haus. Es soll wohl eine Müllpresse sein, es macht nichts anderes, als auf die Mülltüte drücken, um die Luft raus zulassen. Wenn es wenigstens kleine Vakuumwürfel aus dem Müll machen würde, aber so kann ich damit gar nichts anfangen. Ich benutze den Compactor als ganz normalen Mülleimer.


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Hier sieht man den Prozess in drei Schritten, mit der Hand ist man schneller.
refrigerator:


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Der Kühlschrank, Doppeltürer mit Eiswürfelmaschine, Klischee!!! Aber wir lieben ihn. Die Jungs rennen ständig zum Kühlschrank um sich Wasser mit Eiswürfeln zu nehmen, auch mal einen Saft, aber sie trinken einfach, weil es Spaß macht. Dabei entwickelt die Eismaschine ein gewisses Eigenleben. Wenn man nur wenige Eisklötzchen möchte, hält man sein Glas nur kurz drunter. Dann kommt zu wenig, wiederholt man den Vorgang, kann es passieren, dass das Gerät einen falsch versteht und einem so viel gibt, dass das Glas nicht mehr ausreicht oder es sogar mit Zeitverzögerung die Würfel in die Küche spuckt. Wir werden also nicht nur die Sprache der Einheimischen lernen müssen, sondern auch die Sprache ihres equipments…

Die Liste der Dinge die anders sind und anders funktionieren ist lang. Da ist noch der vollautomatische Herd, den man nur mit Tasten bedient oder der Mixer, der in keiner Küche fehlen darf, da es keine oder nur sehr mickrige Pürierstäbe gibt.

Wir kommen zurecht. Manches ist besser, manches schlechter. Aber als ich Pizza buk, die oben schwarz und unten labbrig war und mich über den Ofen beklagte, tröstete Moritz mich, indem er sagte: „ Ach Mama, sei froh dass du nicht in einer Zeit Pizza backen musstest, in der es noch gar keinen Strom gab.“

Only few days and so many curious gadgetries, but you could them all switch off, if you want.


11.8.2010

Ich bin dann mal weg…

Mountain power trashing

In den USA ist es üblich Kinder und Jugendliche in den Sommerferien in Sommercamps zu stecken, damit sie sich nicht zu Hause langweilen. In der Regel lernen die Kinder Sportarten, beschäftigen sich kreativ oder werden irgendwie anders unterhalten. Ich selber sah eine Gruppe von etwa 15 Sechsjährigen, die alle Schwimmwesten an hatten, ein Ruder in der Hand hielten, in einer langen Schlange an der Bay standen und darauf warteten, dass ihr Ruderkurs beginnt. Es sah sehr diszipliniert aus, aber auch irgendwie putzig.

Der Sohn meiner Relocation Agentin Uli ist im Sommercamp „football“, das heißt, er lernt football spielen, um dann nach den Ferien in der highschool-Mannschaft zu spielen.

Meine Jungs hatten in der ersten Woche die Kurse Billard in den eigenen vier Wänden und Schwimmen im pool hinterm Haus belegt. In der zweiten Woche konnten sie das schon sehr gut und belegten Sonderkurse wie Mobbing jüngere Geschwister oder wer kann am lautesten Schreien.

Der Höhepunkte ihrer Ferien ist aber eindeutig der Kurs: mountain power trashing

Das ist eine nagelneue Trendsportart aus den USA, die ihren Weg noch nicht nach Deutschland gefunden hat.

Es ist eine Ausdauersportart, die aber noch dazu Kraft, Geschicklichkeit und auch Taktik erfordert. Das Equipment sind so genannte carts, Mülltonnen mit Rädern, die je nach Alter und Gewicht des Sportlers unterschiedlich groß sind.

Es wird unterschieden nach: downhill mountain power trashing, uphill m.p.t. und offroad m.p.t..

Der Kurs heute war downhill. Jeder bekam ein cart (Mülltonne mit Rädern), gefüllt mit trash(Müll) und musste es etwa einen Kilometer bergab fahren.


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Unterwegs ist fast alles erlaubt, man muss nur auf der Straße bleiben. Ob man zieht, schiebt, rennt oder surft ist egal.


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Wem das cart kippt oder ausbricht, verliert kostbare Zeit. Doch es hat nicht der gewonnen, der als erster unten ist, sondern der, der sein cart als erster vorschriftsmäßig geparkt hat. Die Regeln macht die WEST VALLEY Collection and recycling, LLC. Jedes cart muss im Abstand von zwei Fuß zum nächsten cart stehen und im Abstand von 5 Fuß zum möglichen Halten des Müllautos. Es muss gewährleistet sein, dass das Müllauto nicht von anderen Autos, Hydranten oder Basketballkörben behindert wird. Außerdem haben die Griffe zum Boardstein zu zeigen.


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Morgen belegen meine Jungs den uphill Kurs, da müssen die leeren Tonnen den Berg wieder rauf gezogen werden. Einen offroad Kurs gibt es diesen Sommer nicht, auch wenn Samuel mit dem Gedanken gespielt hat, abzukürzen, aber das Gelände ist zu sensibel für eine solche Sportart, offroad ist an unserem Hügel verboten.


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Bild: google sei Dank!

Nächste Woche fängt die Schule wieder an, aber mountain power trashing wird einmal wöchentlich (donnerstags downhill, freitags uphill, gilt als ein Termin) hier am Hügel auch außerhalb der Ferien angeboten. Ich habe alle drei dauerhaft dafür angemeldet.


16.8.2010

Ich bin dann mal weg…

Used cars, two of three

Autofahren in den USA ist grundsätzlich anders als in Deutschland. Das fängt bei den Verkehrsregeln an, manifestiert sich in der Quantität des Fahrens an sich, vertieft sich im äußeren Erscheinungsbild der Autos (Was finden Amerikaner schön?), findet seinen Höhepunkt in der Leistungsfähigkeit der Autos im Vergleich zu Nutzen und Notwendigkeit und tritt sich in der Entscheidung, welches Auto man nun kauft, in die Breite.

Wir haben es geschafft und haben zwei Entscheidungen getroffen und zwei Autos innerhalb einer Woche gekauft, wobei ein Auto davon sich nicht mit der Entscheidung deckt, die wir vorher getroffen haben, davon später mehr…

Ich fahre hier ausgesprochen gerne Auto. Wer mich besser kennt, weiß, dass ich immer nur Auto gefahren bin, um von A nach B zu kommen und auch nur, wenn ich musste. Sei es, weil kein anderer fuhr oder weil ich zu faul zum Fahrradfahren war. Mit dem Navi hat sich das in den letzten Jahren etwas geändert, so dass ich mich tatsächlich auch mal weiter als 80 km von zu Hause weggetraut habe, aber auch das nur, wenn es nötig war.

Hier ist das tatsächlich anders. Der Verkehr läuft im Großen und Ganzen recht gemütlich. Es wird weder gerast, noch herrscht die in Deutschland übliche Grundaggression auf den Straßen. Die Menschen sind freundlich und so fahren sie auch Auto. Wenn ich von ganz rechts nach ganz links möchte, weil ich abbiegen muss, dann setze ich den Blinker; die Menschen lassen mich einfach rüber. Und sie wissen nicht mal, dass ich vorher ein niederländisches Kennzeichen hatte. Sie tun das also nicht aus Angst vor meiner autofahrerischen Herkunft und somit vermeintlichen Unfähigkeit, sondern einfach so!!!

Die Verkehrsregeln, die wirklich anders sind, finde ich großartig. Es gibt keine Rechts-vor-links-Regelung, sondern Kreuzungen an denen alle Straßen Stoppschilder haben. Wer zu erst stoppt, fährt auch zu erst weiter. Alle halten sich daran, es gibt keine Diskussionen! Es macht die Sache gemütlich. Natürlich ärgert man sich schon mal, wenn man bei gar keinem Verkehr alle 200 m in einem Wohngebiet stoppen muss, aber das muss man bei uns mit den Rechts vor links Straßen doch im Prinzip auch. An roten Ampeln darf man immer rechts abbiegen, es sei denn es ist ausdrücklich verboten. So muss man zwar gut gucken, aber wenn frei ist, kann man fahren.

Auf den Autobahnen gibt es ein Tempolimit, an das man sich auch tunlichst halten sollte, es gibt sogar Strecken, auf denen die Geschwindigkeit per Flugzeug kontrolliert wird. So hat man 4 bis 5-spurige Autobahnen auf denen der Verkehr gemütlich dahin gleitet. Mal ist man in der Mitte etwas schneller, mal links und sogar auch mal rechts. Man sollte zwar nicht rechts überholen, aber es ist auch keine Todsünde.

Mir liegt diese Art zu fahren sehr, da es die Sache stressfrei macht. Sportliche Fahrer, Raser und Menschen, die extrem ungeduldig sind, fahren vielleicht lieber in Deutschland, aber zu den Menschen zähle ich nicht.


Wenn man das nun weiß, wundert es einen allerdings, dass die Autos doch alle recht hoch gezüchtete Motoren haben und deshalb auch so viel Benzin schlucken. Warum muss ein Auto, dass nie schneller als 65 mph (105 km/h), oder auf interstate highways auch mal 80 mph (130 km/h) (solch einen bin ich aber noch nie gefahren), so viel Leistung haben. Kleinwagen gibt es so gut wie gar nicht. Ein Auto muss groß und stark sein. (Der amerikanische Gigantismus! oder eben einfach nur: höher, schneller, weiter?) Eine normale Familienkutsche, wie unseren Honda Odyssey, einfachste Ausführung und somit den kleinsten Motor seiner Art, hat weit mehr PS als unser roter Galaxy, der zu den hoch motorisierten Galaxys gehört. Er fährt toll, der Odyssey, ich mag ihn wirklich, aber weniger hätte es auch getan, gibt es aber nicht.


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Genau aus diesem Grund taten wir uns mit der Wahl des Zweitwagens recht schwer.

Der Zweitwagen ist für die Kinder. Sie müssen damit jeden morgen ca. 30 Minuten zur Schule fahren und mittags wieder zurück. Am besten wäre ein Wagen, der wenig Benzin verbraucht, nicht zu groß ist, aber trotzdem sicher. Ich fände ein Auto in der Größe eines Kangoos oder S-Max gut. Diese Größe gibt es in Amerika gar nicht. Es gibt kleinere Limousinen, die aber alle furchtbar hässlich sind. Und wir haben ja Ansprüche!!! Die Jungs wollten einen alten Ford Mustang, weil’s cool ist. Wir aber nicht. Wir suchten nach Kleinwagen, fanden auch welche, waren aber entsetzt, wie schäbig sie sind. Laut und schlecht zu fahren. Kleinwagen sind hier nicht populär, kein Wunder! Ganz neu ist der Ford Fiesta auf dem Markt und einige kleinere Wägen andere Firmen, aber Neu kommt nicht in Frage, da das unser Budget sprengt.

Wir schauten nach:
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Used car center erkennt man an den bunten Ballons, das ist wohl so üblich:


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So fragten wir also bei einem Händler, er solle uns mal ein paar Autos unter 10 000 Dollar zeigen und da war nur ein Pick up als interessantes Auto dabei. Wir fuhren ihn nur spaßeshalber Test und fanden ihn tatsächlich witzig, aber er war uns zu teuer.

„Every family in America has a dog and a pick up”, war der Kommentar des Händlers. Na gut! Also suchten wir einen Pick up, aber er sollte 4 Türen haben, 4 Sitze und billig sein. Die eierlegende Wollmilchsau eben. Als wir uns gestern einen von Privat ansahen, der dann aber doch keine 4 Türen hatte und noch dazu eine kaputte Windschutzscheibe, fuhren wir frustriert weiter. Die Zeit drängte, denn ab Dienstag hätten wir keinen Mietwagen mehr. Auf dem Rückweg sahen wir zufällig einen Autohändler, hielten einfach an und ließen uns die Autos unter 10 000 Dollar zeigen. Er hatte ein paar zur Auswahl. Entweder hässliche, oder Benzinfresser, zu wenig Türen oder zu groß, bis auf einen:

Das Auto war etwas über Budget, viel zu klein, hat nur zwei Türen, ist unpraktisch, viel zu hoch motorisiert, aber es hat eine Gangschaltung und auf jeden Fall das gewisse Etwas!!!


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Ein Mini für die Kinder, die werden sich freuen!


Nobbi fuhr den Wagen test und hatte leuchtende Augen, mir wurde fast schlecht bei dem Geheize und der Autohändler konnte kaum glauben, dass es in Deutschland Straßen ohne Tempolimit gibt!

Wir kauften ihn und werden uns in Zukunft mit den Kindern streiten, wer ihn fahren darf. Samuel und ich stritten schon beim Einkaufen. Er wollte zu erst, ich auch, aber ich habe die älteren Rechte!!! Es ist wider die Vernunft dieses schnuckelige Auto, aber wir mögen ihn und zwar alle.


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Nun brauchen wir nur noch ein Auto für Nobbi. Wir werden mit Vernunft anfangen und wer weiß schon, wie das enden wird?


21.8.2010

Ich bin dann mal weg…

Back to school 1

Stuff (Krempel)

Die erste Schulwoche ist herum und es fühlt sich so an, als wäre es schon ein Monat. Ich nehme die Zeit anders wahr, wenn so viel Neues passiert.

Wenn in Deutschland die Schule wieder angefangen hatte, machte ich als Mutter meine übliche Runde durch die Schreibwarenläden. Alles was ich bei Aldi nicht bekam oder Spezialwünsche irgendwelcher extravaganten Kunst und Musiklehrer mussten noch besorgt werden. Ich liebe Schreibwarenläden. Hübsche Radiergummis, nett designte Ordner oder irgendwelcher Schnickschnack der mit Büro zu tun hat, ließen sich immer von mir betrachten, wie Kunst in einem Museum. Ich habe Jungs. Die interessieren sich in der Regel nicht für so was, nur Jonathan ist da zum Glück eine Ausnahme.

Nun musste ich ins office depot, um Ordner und Blätter, Einbandfolie für Bücher und Collegeblöcke zu besorgen. Auf den ersten Blick ist office depot von Frankenne oder anderen großen Büromärkten nicht zu unterscheiden. Es ist ein Supermarkt für Ordner, Stifte, Taschenrechner, Radiergummis, Bürostühle, Hefter, Locher, etc…


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Bild: google sei Dank!

Aber eben nur auf den ersten Blick: Der Unterschied liegt in den Details. Z.B. haben die Ordner in Amerika nur drei Metallbügel. Also hat das Papier auch nur drei Löcher. Das klingt einfach. Es gibt aber so wahnsinnig viel Papier, dass man restlos Reiz überflutet ist und nicht weiß, ob man nun college ruled, wide ruled oder was auch immer kaufen soll. Noch schlimmer wird es bei kariertem Papier, das findet man nicht neben liniertem, wo es 1000 verschiedene gibt, sondern gar nicht.


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Bild: google sei Dank!

Wenn man in den USA zu lange vor einem Regal steht, kommt immer schnell ein Verkäufer und fragt, ob alles in Ordnung ist. Bisher habe ich immer ja gesagt, da ich mir nicht zutraute, zu erklären, was mein Problem sei. Hier kam ich nun alleine nicht weiter. Ich wusste nicht, was Kästchen oder kariert heißt, aber ich habe Hände und Füße und erklärte es. Die Verkäuferin verstand und führte mich in die hinterste Ecke des Ladens und da gab es ein paar karierte Blätter. „Oh thank you very much…“ Bei den Collegeblöcken war es ähnlich. 1000 verschiedene Varianten, breite Linien, enge Linien, bunte Deckel, gemusterte etc…, aber keine karierten. Ich traute mich tatsächlich jemanden zu fragen, wo denn die Collegeblöcke für Mathematik stehen und die Verkäuferin guckte so angewidert, als hätte ich Lepra. Aber sie zeigte mir trotzdem freundlich ein Regal, in dem Hefte mit Aufdruck standen. Fröhlich zog ich ein Heft mit dem Aufdruck „maths“ heraus und war sehr erstaunt, dass es Linien hatte. Ebenso die Hefte auf denen physics, science, biology etc. stand. OK! Der Amerikaner benutzt wohl keine Kästchen!!! Jonathan äußerte die Theorie, dass das mit dem Fehlen des metrischen Systems zusammen hängen könnte. Da würden metrische Kästchen ja nur verwirren. Aber Koordinatensysteme gibt es auch in Amerika und Kästchen sollen beim Zeichnen da wirklich helfen.

Wie dem auch sei, meine Kinder gehen auf eine Deutsche Schule und dürfen Kästchen benutzen, die es hier also nur auf losen Blättern gibt. Aber da sie sowieso fast nur mit Ordnern arbeiten, ist das egal.

Die linierten losen Blätter passen übrigens gar nicht in die Ordner, da die Löcher falsch sind. Auch das wird wahrscheinlich Gründe haben, aber ich versuche sie umzutauschen und der Sache auf den Grund zu gehen.

Ich bin ein Alien und fühle mich auch so. Mich tröstet nur, dass unser deutsches System ähnlich kompliziert ist. Wäre ich eine Amerikanische Mutter und müsste ohne Hilfe in Deutschland Schulhefte kaufen, wäre das genauso schlimm. Bei uns sind die Hefte durchnumeriert. Meine Jungs brauchten Nr.26 für Mathe, Nr.36 für Sprachen und Nr.28 für Erdkunde. In dieses System bin ich rein gewachsen und nur deshalb kenne ich es. Das amerikanische System ist mir völlig fremd, soviel was ich noch nie gesehen habe und so viel was ich nicht weiß.

So much I have to learn, don’t know if three years are enough.



Ich bin dann mal weg…


Back to school 2

Security supervising

Sicherheit wird in den USA groß geschrieben. Sicherheit und die persönliche Absicherung vor Klagen und Beschwerden anderer. Dies gilt für Privatmenschen ebenso wie für Arbeitgeber, öffentliche Einrichtungen, Schulen, Sportvereine und was es sonst noch alles geben mag.
In den ersten Schulwochen gibt es auch an unseren Schulen in Deutschland die Einweisung und Unterrichtung, wie in Notfällen, z.B. Ausbruch von Feuer, zu handeln ist, auch mit praktischen Übungen. Seit einiger Zeit und aus aktuellen Anlässen werden die Schüler auch darin unterwiesen, was bei einem Amoklauf zu tun ist. Dafür kommt die Polizei in die Schule. Den großen Feueralarm organisiert die Feuerwehr.

Meine Schule damals lag in der Nähe eines Chemiewerkes und einmal im Jahr machte die Werksfeuerwerk von Bayer Dormagen mit uns Übungen zum C-Alarm in unserer Nachbarschaft. Auch in Deutschland werden wir also je nach möglichen Katastrophen geschult.

Wie ich schon in earthquake today erwähnte, wohnen wir nun in einem Erdbeben gefährdeten Gebiet und man spürt die Angst vor dem großen Beben. Nicht nur die Kinder erhielten ausdrückliche Unterweisung mit praktischen Übungen, auch Nobbi wurde auf der Arbeit unterwiesen, wie man sich bei einem Erdbeben zu verhalten hat. Die Übungen in der Schule laufen folgendermaßen. Der Lehrer ruft earthquake und die Schüler haben innerhalb von Sekunden ihre Position einzunehmen: Geduckt unter den Tisch, eine Hand hält den Tisch, die andere kommt in den Nacken, Kinn auf die Brust und Gesicht weg von allen Glasflächen.

Wir Eltern mussten einen Notfallzettel unterschreiben, wer informiert werden soll, wenn das „desaster“ eintritt und die Eltern nicht erreichbar sind. Man muss ja damit rechnen, dass auch die vom Erdbeben betroffen sind. Wir konnten in Amerika leider noch niemanden angeben, der unsere Kinder abholen kann, da wir ja noch niemanden kennen, aber man konnte auch Personen aus dem Ausland angeben. Die Kinder dürfen nur in die Obhut von Menschen gegeben werden, die auf dieser Liste stehen.

Andere Katastrophen haben auch andere Namen. Wenn von Menschen eine unmittelbare Bedrohung für die Schule bzw. die Klasse besteht, heißt das kurz code red; Maßnahme: Verbarrikadieren und leise sein, in einem bestimmten Winkel zur Tür in der Klasse zusammenkauern. Code blue hingegen bedeutet eine diffuse Gefahr für die Schule bzw. Klasse; gefährliche Tiere auf dem Schulgelände wie Bären, Pumas und Ähnliches, eine Schießerei vor der Schule oder ein Bankräuber der in Richtung der Schule flieht… Maßnahme: wie code red, aber die Gefahr ist nicht ganz so groß und der bestimmte Winkel zur Tür muss nicht sein.

Die Oberstufe wird des weitern noch darin unterrichtet, wie man im Falle einer Katastrophe sich um die jüngeren Kinder kümmert oder auch bei der Bergung und Versorgung von Verschütteten geholfen werden kann. Dieses Training hat bis jetzt noch nicht statt gefunden.

Kein Schüler darf sich auf dem Schulgelände aufhalten, wenn er nicht offiziell nach Stundenplan in der Schule zu sein hat. Jonathan hat drei Mal in der Woche vor den großen Jungs Schule aus. Er muss dann das Gelände verlassen, weil die Schule im Falle einer Katastrophe nicht die Aufsichtspflicht und somit die Verantwortung hat. Also hole ich ihn ab, da ich nicht möchte, dass er ganz alleine vor der Schule eine Stunde wartet. Ich könnte ihn auch in der Betreuung anmelden, aber das ist so teuer, dass ich ihn lieber abhole.
Die Schule muss sich absichern, dafür habe ich Verständnis. Ebenso dafür, dass man vor der Nutzung einer Sportgruppe (die Großen gehen nun freitags zum tumbling, eine Turnhalle mit federndem Boden) sich mit einem Haufen Zettel anmelden muss, damit für den Notfall alles Erdenkliche geregelt ist und man nicht auf die Idee kommt, bei einer Sportverletzung die Hallenbesitzer zu verklagen.

Ich tue mich nur selber schwer damit, mich gegen alles Mögliche abzusichern. Es gibt z.B. einige Dienstleister, die einfach auf unser Grundstück kommen und ihre Arbeit tun. Der Stromableser, der Ratten- und Mäusefänger und der Poolboy (James T. Kirk der Ältere) kommen und gehen ohne zu klingeln. Ich erzählte dem Ratten- und Mäusefänger, der neue Giftköder in die Fallen legte, dass er das Gelände lieber nicht betreten sollte, wenn der schwarze Hund draußen ist und ich noch nicht zu sehen bin. Nobbi sagte, dass das nicht reicht. Ich brauche das schriftlich, dass ich ihn vor der Möglichkeit das Lissy ihn beißt, gewarnt habe. Nobbi rief extra bei der Stromfirma an und ließ das notieren, dass auf unserem Gelände ein bissiger Hund lebt. (Lissy ist ja nicht wirklich bissig, aber einem Eindringling würde sie deutlich zeigen, dass er das nicht darf.) Wenn der Ableser dann gebissen werden sollte, ist er selber schuld und nicht wir, weil’s ja in den Akten steht. So ist das in Amerika.

Man muss sich schützen. Vor Verbrechen, Gefahren und Katastrophen, aber vor allem vor den Klagen anderer.

The laws are made to protect you, but it’s better you protect yourself from the laws.



25.8.2010

Ich bin dann mal weg…

Für Mami

The City

Die Stadt, so nennt man hier in der Gegend San Franzisko. Ich habe gelesen, dass nur Touristen von Frisco reden, Einheimische sagen allerhöchsten San Fran, oder benutzen den vollen Namen, aber in der Regel heißt es einfach nur; The City.

Bis jetzt waren unsere Wochenenden immer ausgebucht um Autos anzuschauen oder andere Besorgungen zu machen. Um in die Stadt zu fahren, war weder Zeit noch hatten wir große Lust dazu.

Am Montag rief Nobbi mich von der Arbeit aus an, ob ich Lust hätte mit ihm abends in die Stadt zu fahren, da er sich dort ein fast neues, ein Jahr altes, aber ganz tolles Fahrrad anschauen wollte. Na klar hatte ich Lust!

Nach San Franzisko fährt man etwa eine Stunde. Die Fahrt ging durch die Dämmerung, die besonders farbintensiv war und schon alleine dafür hat sich der Ausflug gelohnt. Wir trafen uns mit dem Fahrradverkäufer auf einer der Hauptstraßen durch die Stadt vor einem Mc Donalds. Es war zwar schon dunkel, aber da die Straßen von San Franzisko gut beleuchtet sind, konnte ich meine Eindrücke sammeln. Nobbi verschwand für einige Minuten, um sich das Fahrrad anzuschauen und ich saß im Auto und beobachtete die Leute vor und im Mc Donalds.

Direkt am Fenster saß ein extrem übergewichtiger Mensch, der Burger in sich reinstopfte und in einen Laptop schaute (Klischee) und einen Tisch weiter, saß ein wirklich gut angezogener Schwarzer im schicken Anzug (Klischee) und aß. Das waren die einzigen richtigen Kunden, der Rest, ich erinnere mich besonders an drei Menschen, waren wahrscheinlich Obdachlose, die hofften, dass etwas übrig bleibt. Der erste verließ den Laden und fiel auf, weil er wohl sein gesamtes Hab und Gut am Leibe trug. Mehrere Jacken übereinander und zwei (in Zahlen: 2) Mützen auf dem Kopf. (Wir haben Sommer!!!) Er schlurfte langsam aus dem Geschäft, mit sehr kleinen, langsamen Schritten, als wären seine Beine gefesselt.

Eine Frau, auch mit diesem langsamen Tippelschrittgang, ging erst zu dem Burgerstopfer und dann zu dem gut gekleideten und hielt einen Dollar hoch. Sie wurde von dem Einen weggeschickt und der andere ignorierte sie einfach. Ich fragte mich, was sie wohl wollte. Vielleicht fragte sie nach einem zweiten Dollar oder wollte tauschen. Ich weiß es wirklich nicht. Auch sie schlurfte wieder raus.

Ein Dritter kam, stand erst mal lange vor der Eingangstür und zauste sich mit beiden Händen die Haare, als wolle er nur mit abstehend verfilztem Look das Schnellrestaurant betreten. Mir war ein wenig unwohl, da das direkt vor unserem Auto war, Nobbi nicht da und der Mensch einfach nicht rein ging, zum Glück hatte ich die Hunde mit im Auto. Aber irgendwann ging er doch rein, und auch er hatte diesen Kurzschrittgang, langsam und etwas wackelig. Auch er bestellte nichts und hoffte wohl auf Reste.

Diesen Gang sah ich an diesem Abend noch öfter. Ich weiß nicht, ob er vom Alkohol, von Drogen oder von was auch immer kommt, jedenfalls dachte ich, dass ich solche Obdachlosen schon oft in Filmen gesehen habe und habe das immer für übertrieben gehalten. Ich weiß, dass auch in unseren deutschen Städten viele Obdachlose, auch solche mit seltsamen Gebarden, leben. Aber in Deutschland ist meine Wahrnehmung eine ganz andere. Hier nehme ich jeden Eindruck gleich stark wahr. Ich selektiere nicht. In Gebieten wo ich mich auskenne, sehe ich nur, was ich sehen will.

Es ist ein recht eigenartiger und wahrscheinlich überhaupt nicht repräsentativer erster Eindruck der Stadt, aber nun mal das, was ich zu erst wahrnahm. Auf zwei völlig dem Klischee entsprechende Amerikaner in einem Fastfood Restaurant kommen drei offenbar Obdachlose, aber auf jeden Fall am Rande der Gesellschaft stehende Menschen. Auch das ist Amerika!

Als Nobbi mit seinem neuen Fahrrad wieder am Auto war und wir weiter fuhren, war ich dann doch schwer beeindruckt. Die Stadt sieht auch im Dunkeln hell aus und genau so, wie man sie aus unzähligen Serien und Filmen kennt. Wir fuhren an der kathedralenähnlichen City Hall vorbei und der öffentlichen Bibliothek, große weite Gebäude, man hatte viel Platz um sie zu bauen.

(Kein einziges der folgenden 3 Bilder ist von mir, google sei Dank:)


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Natürlich schauten wir uns auch die Touristenmeile an, wo man die Cablecars bewundern kann, ein Fischrestaurant und Souvenirladen neben dem anderen ist und man trotzdem keine einzige Postkarte kaufen kann, da man heute offenbar lieber MMS versendet, als Grußkarten. Solltet ihr also auf Postkarten warten, muss ich Euch enttäuschen, es gibt einfach keine zu kaufen.


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Der krönende Abschluss unseres Nachtausflugs war die Fahrt im Dunkeln über die Golden Gate Bridge. Eigentlich wollte meine Mutter in zwei Jahren zu ihrer goldenen Hochzeit über diese wunderschöne Brücke gehen. Nun fuhren Nobbi und ich im Dunkeln darüber, schauten auf die beeindruckende Lichter-Skyline der Stadt und dachten ganz fest an meine Mutter.


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Es war schon im Dunkeln schön und ich freue mich wahnsinnig darauf, es auch im Hellen zu sehen.

Scott Mc Kenzie sang (
San Francisco, you tube):

“If you’re going to San Francisco, be sure to wear some flowers in your hair…”
Sorry, I forgot the flowers in my hair, but I felt the strange vibrations …


26.8.2010

Ich bin dann mal weg…

You’re an alien? You’re welcome!

(die nächsten 3 Bilder wieder nicht von mir, google sei Dank)

Bei der Beantragung unserer Sozialversicherungsnummer auf dem Amt für Sozialversicherungsnummernvergabe mussten wir ein Formular ausfüllen, auf dem deutlich wurde, dass wir Fremde sind. Dort erschien das Wort „Alien“, bei dem man doch erst einmal stutzig wird. Es heißt einfach nur Fremder oder Ausländer, ich weiß, aber wir denken gleich an extraterrestrische Lebensform.


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Es gibt Situationen in denen ich mich auch genau so fühle: like an alien…

In „back to school 1“ versuche ich meine Überforderung im office depot zu beschreiben. Sorry, I’m an alien!!! Im Supermarkt geht es mir öfter so, wenn ich vor eigenartigen Produkten stehe, mit denen ich eventuell ein Essen für meine Familie zubereiten könnte, aber einfach nicht weiß, was es ist und wie man das wohl macht. Dafür gibt es andere, ganz famose Sachen, die man entdeckt und sofort denkt, warum gibt es das noch nicht bei uns.

Dill in der Tube! Frisch, lecker und einfach zu dosieren, ist aber ein australisches Produkt und lediglich importiert.


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Wenn ich an der Kasse stehe, der Kassierer irgendwas nuschelt und ich mich frage, wie zahle ich wohl hier mit meiner Kreditkarte. Mal mit Unterschrift, mal nicht, mal mit ID-Kärtchen, mal ohne, mal klick ich selber, mal nicht. Ich stelle mich dann manchmal etwas ungeschickt an (das war in Deutschland auch schon immer so, nur habe ich da die Korrekturen der Kassierer sofort verstanden) und fühle mich kurzfristig sehr dumm!!! Sorry, I’m an alien!

Nun wollte ich ein Päckchen verschicken und brauchte Rat auf der Post. Man gab sich sehr viel Mühe, mir zu erklären, dass dieser Laden gar keine Post sei, sondern nur so ähnlich heißt. Ich müsste woanders hin, aber mir wurde geholfen, er erklärte mir den Weg zur Post. Sorry, I’m an alien. Auf der richtigen Post erklärte ich mein Anliegen noch mal und man nahm sich sehr viel Zeit, mir zu zeigen, wie winzig ein Päckchen ist, wenn man nicht mehr als 15 Dollar Porto anlegen möchte. Sorry, I’m so silly, I’m an alien! Nun möchte ich einen Brief schreiben, weiß aber nicht mal, wie hier die Briefkästen aussehen, ich nehme an, ich muss noch mal zur Post.

Als ich das erste mal getankt habe, wusste ich weder, wie man hier tankt, (man muss die Postleitzahl in den Kreditkartenautomaten eingeben) noch wie bei meinem Auto die Tankklappe aufgeht (im Fußraum gibt es einen Hebel wie für die Motorhaube). Ich fragte die Frau an der Kasse, die mit mir raus kam, mir alles erklärte und sich wahrscheinlich dachte, dass man in Deutschland noch mit dem Ochsenkarren fährt und Ochsen fressen ja nur Gras.

I’m an alien, sometimes alone and very confused.

Aber die Menschen begegnen uns aliens mit Wärme, mit Neugier, ohne Angst und vor allem mit großartiger Hilfsbereitschaft. Sie haben Verständnis, wenn man sich ein wenig dumm anstellt, wenn man mit dem Kreditkartenleser seine Schwierigkeiten hat, wenn man in eine Post geht, die gar keine ist, nur weil sie Pappkartons für Pakete verkauft und wenn man unfähig ist zu tanken.


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Trader Joe’s ist ein Laden wie Aldi. Etwas billiger als andere Geschäfte, dafür ist die Auswahl nicht sehr groß, aber die Qualität stimmt. Bei Trader Joe’s gibt es keine offiziellen Einpacker, die deine Waren in Tüten packen, da macht das der Kassierer selbst.

Ich tue mich immer noch damit schwer und packe lieber selber ein. Der Kassierer, ich nenne ihn mal Joe, weil er so aussieht wie Trader Joe by himself, sagte mir, ich müsse das nicht tun, das wäre sein Job, aber ich darf, wenn ich will. Ich sagte, ich komme aus Deutschland, da packt man immer selber ein. „Oh, you’re German!!! Great! You’re welcome!“ Seine Schwägerin ist Deutsche, aber mein Englisch sei viel besser. (unbelievable!!!) Ich sagte, so lange ich rede, sei alles gut, nur das Verstehen anderer wäre ein Problem. (War das in Deutschland nicht auch schon immer mein Problem?) Wir unterhielten uns über das Wetter in Deutschland, über das wunderschöne Kalifornien, packten zusammen meine Sachen ein und scherten uns nicht darum, dass andere Kunden eventuell auch bezahlen wollten. Die waren aber gar nicht ungeduldig sondern im Gegenteil, sie hörten einfach zu. Joe stellte Fragen, die ich verstand und ich antwortete.

Gestern kam Aaron an den Zaun und stellte sich vor; er ist ein Nachbar. Wir unterhielten uns ein wenig, er kommt ursprünglich aus der Mitte der USA, lebte in New York und in Süd-Kalifornien, aber hier sei es am Schönsten… „Barbara, nice to meet you, you’re welcome.“

Ich liebe diesen Satz. Wann immer ein Kalifornier hört, dass wir erst wenige Wochen da sind, sagt er nicht nur: „Nice to meet you“, sondern auch: „You’re welcome“.

Ich bin kein unfreundlicher Mensch und habe schon viele Ausländer kennen gelernt, aber noch zu keinem habe ich gesagt: „Du bist willkommen.“ Ich denke darüber nach, diese Floskel zu verinnerlichen. Ich spüre zwar, dass ich eine Fremde bin, aber durch den freundlichen Empfang ist das nichts Schlimmes.

Yes, I’m an alien, but the residents are really friendly and helpful.


27.8.2010

Ich bin dann mal weg…

Mountain lion kitten

John erzählte mir von den Tieren am Berg, von den gefährlichen Tieren am Berg. Im Sommer kommen die Pumas in die Hügel, weil die Rehe dann hier sind.

Berglöwen haben viele Namen: mountain lion, cougar, puma, catamount und panther. Ich habe nun schon von einigen gehört, die einem begegnet sind und ich weiß inzwischen, was ich tun muss, wenn ich einem begegne. Man sollte Krach machen, denn sie vermeiden Kontakt und gehen einem lieber aus dem Weg. Außerdem sollte man sich ihnen auf gar keinen Fall nähern, damit sie sich nicht angegriffen fühlen, aber man darf auch nicht weglaufen, denn Flucht löst Jagd aus. Also macht man am besten Lärm und bewegt sich langsam rückwärts von ihnen weg.

Wenn man abends die Zufahrtsstraße zu unserem Haus fährt, machen die Rehe nur widerwillig Platz, sie laufen nicht mal richtig weg, wenn man mit dem Auto fährt, sondern gehen nur zur Seite. Wenn ich mit den Hunden gehe, ist das schon anders, dann fliehen sie lieber etwas den Berg hinauf. Sie sind nicht ganz so scheu, wie unsere deutschen Rehe. Ich treffe jeden Tag irgendwo welche, mal nah am Haus, mal etwas weiter weg, mal im Wald und mal am Hang.



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Das Bild habe ich aus dem stehenden Auto gemacht. Das Reh hat einfach gewartet, bis wir weiterfuhren und ich mit foto-grafieren fertig war. Es lief nicht mal weg, als mein Fotoapparat blitzte.



Vorhin fuhren wir so gegen halb acht alle fünf zum Essen nach San Jose. Auf dem Weg den Berg hinunter sagte Jonathan: „Guck mal da sind Rehe“. Sie stehen dann einfach rum und warten, dass das lästige Auto weiter fährt. Als wir aber etwa zwei Stunden später zurückkamen, lief etwas vor dem Auto weg, das kein Reh war. Es war etwas größer als eine Katze, mit kräftigeren Beinen und bewegte sich wie ein Welpe. Erst dachte ich, es sei ein Kojote, aber die sind dünner und die Beine waren viel zu kräftig. Für eine Hauskatze war es zu groß und für eine Wildkatze zu tapsig.

Wir sind alle der Meinung, dass das ein Pumajunges gewesen sein muss. Ich habe nun viele Bilder gegooglet, Videos angeschaut (
baby mountain lion, you tube, genau so sah es aus) und bin mir inzwischen ganz sicher, dass es eines war. Es hatte die Farbe und auch das Muster, die Größe und die Form und vor allem die Bewegung einer jungen Großkatze.


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(google sei Dank)


Na klar, da wo die Rehe abends sind, geht der Cougar jagen. Und wenn er Junge im richtigen Alter hat, dann nimmt er sie auch mit, um es ihnen beizubringen. 100 m unterhalb unseres Hauses liegt ein Rehkadaver, ich habe ihn fotografiert, wie ich alles fotografiere, was nicht wegläuft. Inzwischen denke ich tatsächlich, dass es vielleicht wirklich Opfer eines mountain lions war.


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Bei dem Gedanken ein Pumajunges gesehen zu haben, schlägt mein Herz höher, auch wenn ich mich nun noch mehr fürchte, wenn ich spazieren gehe, denn eine Berglöwenmutter ist wohl aggressiver als ein Einzelner.

However, John says that mountain lions are dangerous animals, but I say that their kittens are so cute as every kid of a mammalian.


30.8.2010

Ich bin dann mal weg…

Updates

Wir sind nun schon einen Monat in den USA, immer noch ist Vieles neu und ungewöhnlich, aber wir leben uns gut ein. Die Kinder gehen schon zwei Wochen zur Schule und es kommt eine gewisse Routine rein, ich weiß inzwischen wo ich bezahlbare Lebensmittel herbekomme und ich bin auch noch nicht von wilden Tieren angegriffen worden. Die erste Unsicherheit ist verschwunden.

Ich habe nun schon über Vieles geschrieben und mir so meine Gedanken gemacht und es wird Zeit, das ein oder andere richtig zu stellen.

Animals: in dieser Kolumne beschrieb ich den hawk. Sowohl John, wie auch Bill erzählten mir vom hawk. Es ist wohl etwas Besonderes, denn sie hatten beide ein Funkeln in den Augen, als sie vom hawk erzählten. Ich ging damals davon aus, dass es die großen majestätischen, schwarzen Vögel waren, von denen ich mich bedroht fühlte. Ich erzählte John davon, dass ich es unheimlich fand, als es so viele waren. Und er lachte: „Oh no, the big black birds aren’t hawks. They are part of the hawk-family, but they eat only dead animals. They’re called vulture! The hawk is smaller and has a red tail.”

OK, ich übersetze: „OH, nein, die großen schwarzen Vögel sind keine Falken. Sie gehören zur Familie der Falken, aber sie essen nur Aas. Man nennt sie Geier. Der Falke ist kleiner und hat einen roten Schwanz.“

Gut, ich dachte schon, die Falken wären riesig und sähen ein bisschen aus wie Geier, nun weiß ich, dass das daran liegt, dass es welche sind. Solange ich also lebend an ihnen vorbei gehe, brauch ich mich nicht zu fürchten. Sie schauen einen nur an, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass man tot umfällt, damit sie einen endlich fressen können.

Den Falken habe ich inzwischen öfter gesehen, er ist so klein wie unser Turmfalke, hat aber tatsächlich einen rotbraunen Schwanz.


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vulture/Geier, sieht man doch!!! Nicht zu verwechseln mit hawk/Falke


Weather: In meiner Abhandlung über das Wetter fragte ich mich, worüber man sich unterhält, wenn das Wetter doch immer gleich ist. Ich konnte mir keine Wettergespräche vorstellen. Das ist inzwischen vollkommen anders. Die Einheimischen reden genauso gerne über das Wetter, wie wir in Deutschland. Und zwar, weil es ihrer Ansicht nach schlecht ist. Vor etwa drei Wochen lernte ich die Sekretärin der Schule kennen. Mrs. Bonau begrüßte mich herzlich, fragte wie es mir hier gefiele und bedauerte, dass ich diese Gegend bei so schlechtem Wetter kennen lerne. Ich hielt das zunächst für einen Scherz, aber sie meinte das durchaus ernst. Wir hätten ja immer unter 30°C, das ist viel zu kalt für diese Jahreszeit. „Nun, ich finde das sehr angenehm“, sagte ich, aber sie versicherte mir, dass wärmer ja nicht heiß wäre.
Stimmt! Schrieb ich nicht, dass immer ein kühler Wind weht und es mir zum draußen Sitzen zu kühl ist? JA, das liegt am schlechten Wetter.
Inzwischen hatte ich schon einige Wettergespräche und habe herausgefunden, dass wir hier den kältesten Sommer seit 20 Jahren haben, was an den Meeresströmungen bzw. den fehlenden Meeresströmungen liegt, die das Wetter beeinflussen.
El Nino und el Nina bringen die gewohnten Wetterverhältnisse einfach durcheinander. Also: schlechtes Wetter!!! Wenn das hier so aussieht, dass ein kühler Wind weht, dann will ich mal nicht meckern.


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so ganz versteh ich diese Grafik auch nicht, aber sie ist so schön bunt


Letzte Woche war das Wetter übrigens einmal anders. Der Nebel fehlte schon am frühen morgen und es wurde richtig heiß, der Wind kam aus der Wüste und man hatte das Gefühl, er sei kein bisschen abgekühlt. Das gab Anlass, sich sowohl mit Aaron, dem Nachbarn am Zaun, wie auch mit einer Verkäuferin über das Wetter zu unterhalten und mal so richtig zu schwitzen, auch nachts.

Mountain power trashing: Ich hatte die Hoffnung, dass meine Jungs einmal in der Woche bergab und bergauf mit Mülltonnen rennen. Ich finde, dass das ein fantastischer Sport ist. Aber Ausdauersportarten waren für sie immer schon zu langweilig, die action fehlt. Also haben sie die Sportart gewechselt und machen nun Motorsport. Sie fahren trashralley. Samuel fährt und Moritz zieht die Tonnen. Moritz kann inzwischen zwei Tonnen auf einmal ziehen, das nennt man doubletrashing. Da sie die Tonnen morgens vor der Schule fahren und mittags wenn sie nach Hause kommen, wieder mitbringen, ist es nicht mal Benzinverschwendung.


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Letterman (darüber gab es keine Kolumne, aber ich finde den Namen so passend): Und dann ist da noch die Frage mit den Briefkästen gewesen. Der Postbote war da, weil er ein Einschreiben für mich hatte. Ich fragte ihn, wie das denn sei, wenn ich einen Brief verschicken möchte. Ich hätte noch keinen öffentlichen Briefkasten gesehen. Er grinste und sagte, dass es das hier so nicht gäbe. Bei der Polizei steht einer. Wenn ich Geld verschicken möchte, soll ich den nehmen oder zur Post gehen. Wenn ich aber einen normalen Brief versenden möchte, dann leg ich ihn einfach in meinen Briefkasten und er nimmt ihn mit. Dafür haben viele Briefkästen das rote Fähnchen. Ist das hochgeklappt, weiß der Postbote, dass da was drin ist. Ich habe mir ein solches Fähnchen gebastelt und auf diese Weise inzwischen schon zwei Briefe verschickt.


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Something was wrong in my columns or there were open questions. I hope I have it completely updated.


1.9.2010

Ich bin dann mal weg…

Anmerkung der Kolumnistin: Liebe Leser, nachdem Service der Simultanübersetzung hier auf der Seite oben rechts in der Ecke, gibt es nun auch endlich ein Gästebuch. Ihr seid alle herzlich eingeladen, es fleißig zu nutzen.

Language

Sprache ist etwas Wunderbares, sie ermöglicht uns miteinander zu kommunizieren. Lebewesen kommunizieren, um ihr Überleben zu sichern. Einige Bakterien, viele Pflanzen und niedere Tiere können chemisch miteinander kommunizieren. Sie tun das in der Regel zu Fortpflanzungszwecken, aber auch um Informationen über Nahrungsquellen oder Gefahr mit Artgenossen auszutauschen.


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(Bild: google sei Dank!)


Chemische Kommunikation: Einfach, schnell, aber nicht sehr flexibel.

Höhere Lebewesen, gerade Säugetiere, kommunizieren über die Chemie hinaus noch durch Körpersprache und mit Lauten. Die meisten Säuger haben sich ihren guten Geruchssinn behalten, aber haben durch optische und akustische Weiterentwicklung intra- und interspezifische Kommunikationsformen gefunden, die sie ihren Zielen näher bringen. Wenn ich die Caniden (Hundeartige) als sozial hoch entwickelte Lebensform betrachte, sehe ich die Nutzung der chemischen Kommunikation eher als eine Art Schrift (Markensetzen: Vorsicht vor dem Hund/beware of the dog) und die Körpersprache ist eher die feine, intraspezifische Unterhaltung, unterstützt von der Akustik, die auch auf Entfernung wahrgenommen wird und auch von fremden Spezies meist ohne Probleme verstanden wird.


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(Bild: google sei Dank!)

Natürlich ist das ganz grob vereinfacht, aber ich will kein Buch schreiben, nur eine Kolumne.

Der Hund ist also durch seine Kommunikationsformen in der Lage, sich mit seinen Artgenossen, seinen Feinden und seiner Beute zu unterhalten. Und das auf der ganzen Welt. Es gibt natürlich Ausnahmen, da es auch im Tierreich Dialekte gibt und daher ist z.B. die Kommunikation zwischen Katze und Hund so schlecht. Im Ursprung sprechen Feliden und Caniden Jägersprache, aber die artspezifischen Ausdrücke sind so hoch entwickelt, dass es immer wieder zu interspeziellen Missverständnissen kommt.

Der Mensch hat nun die akustische Art der Kommunikation durch die Entwicklung der Wortsprache auf einen Höhepunkt gebracht. Es ist ihm möglich über Vergangenheit und Zukunft zu sprechen, über Dinge zu reflektieren, zu scherzen, zu lügen, sarkastisch oder ironisch zu sein und solch einen Unsinn zu formulieren, wie ich das im Moment gerade tue. Es dient der reinen Unterhaltung, nicht des Überlebens von mir persönlich und schon gar nicht meiner Art. Durch die babylonische Sprachverwirrung allerdings kann man nicht mehr mit allen Menschen verständlich kommunizieren, obwohl wir zur selben Spezies gehören.


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(Bild: google sei Dank!)


Meine Gedanken hierüber versteht nur ein kleiner Teil der Welt, der deutschsprachige und da wahrscheinlich nicht einmal alle.

Die Wortsprache hat also neben dem überlebenswichtigen Austausch auch noch hohen Unterhaltungswert. Ich persönlich glaube ja, dass auch das zum Leben wichtig ist, aber nicht zum Überleben.

Ich lebe nun seit einem Monat in einem Land, in dem ich in einer mir fremden Sprache sprechen muss, um mein Überleben und das meiner Familie zu sichern. Das soll heißen, dass ich Englisch sprechend Einkaufen muss, was inzwischen ganz gut klappt. Ich verstehe meistens, was die Verkäufer von mir wollen und wenn nicht, dann frag ich halt. Unterhaltungen die keine wirklichen Inhalte haben (Small Talk), sind mir am allerliebsten, ich nutze sie, um zu üben und spreche inzwischen tatsächlich selber Menschen an, nur um zu reden. Es macht Spaß, aber nur so lange es nicht wichtig ist.

Ich fürchte mich vor offiziellen Gesprächen, weil mein Vokabular noch viel zu eingeschränkt ist und ich auch die Anderen nur solange gut verstehe, wie sie deutlich sprechen und mir mit Freundlichkeit entgegen treten. Nuschler und Muffelköpfe (es gibt auch ein paar davon!) versteh ich einfach gar nicht. Kein Wort! Ich habe nun zwei englischsprachige Elternabende hinter mir, bei denen mir das noch mal sehr deutlich wurde. Auch ist es ein Unterschied, ob man mit einem einzigen Gegenüber spricht, der sich auf deine Körpersprache einlässt und merkt, wenn man mal nichts mehr versteht oder ob man einer Diskussion vieler Menschen folgen muss. Nein, entmutigt bin ich deshalb nicht, nicht mal frustriert, da ich mir selber vor einem halben Jahr nicht mal den Small Talk zugetraut hätte, aber ich weiß, dass ich noch einen langen Weg vor mir habe.

Ich bewundere die Hunde, die gar keine Sprachschwierigkeiten haben, aber sie müssen auch keine Flüge buchen, Elternrats- oder Reklamationsgespräche führen. Dafür fehlt ihnen jeglicher Sinn für Ironie, Sprachwitz oder Lyrik.

If I would be a dog, I couldn’t write these words, but every dog in the world would understand me.


3.9.2010

Ich bin dann mal weg…

The Watchtower

Vieles ist so anders hier und immer wieder merke ich, dass ich nicht mehr in Europa bin, aber manches ist auf der ganzen Welt gleich. Es gibt Dinge die sind eben beständig. Sonne und Mond am Himmel, der Himmel selbst und
…die Zeugen Jehovas.

Ich saß gerade an meinem Küchenschreibtisch von dem ich fantastischen Blick auf Nachbars Eukalyptusbäume, die Wassertränke der Vögel und unser Tor zur Straße habe und skypte mit einer lieben Freundin. Da sah ich, wie ganz langsam ein Auto vorfuhr und zwei Menschen ausstiegen, die bei mir klingelten. Ich sagte zu meiner Freundin noch: „Hey, die sehen aus wie Zeugen Jehovas, ich ruf dich gleich zurück“, und öffnete das Tor. Und richtig, da standen sie, ein Mann und eine Frau, the holy bible and the watchtower im Arm, und fragten freundlich, ob wir uns unterhalten könnten.
Normalerweise schicke ich die Zeugen mit einem dummen aber freundlichen Spruch davon. In Vaals war ich immer am unhöflichsten, da ich da den längsten Weg zur Tür hatte, aber sie nehmen es einem scheint’s nicht übel, denn sie kommen immer wieder.

Hier schien nun die Sonne, ich hatte gute Laune und ich muss ja Englisch lernen. Das geht nur wenn man redet. Also hieß ich sie Willkommen und war zu einem kurzen Gespräch bereit. Er hat mal 6 Jahre in München gelebt, wahrscheinlich auf der Suche nach dem Himmelreich und fragte mich ob ich lieber Deutsch mit ihm rede: „Oh, no, I’m a guest in your country, I have to learn your language and I’m happy to speak with you in your language.“ Er fand München ganz wunderbar und ich sagte, dass ich es hier ganz wunderbar fände. Er fragte was ich hier oben auf dem Berg denn sähe, hier wäre ja nichts und ich zeigte zum Valley, aber er moserte, das man das heute wegen der Umweltverschmutzung so schlecht sähe. Ach, ich erzählte vom Baby Puma, von den lustigen Vögeln und überhaupt redete ich die meiste Zeit. Wir sprachen über den Tod, die Erlösung, über dies und das. Sie fragte, ob ich die Bibel lesen würde, ich sagte nein, aber ich hätt’s schon mal und das hätte mir meine Mutter beigebracht und von den Zeugen Jehovas hielte ich übrigens nicht viel. Ich blieb aber sehr freundlich, mehr noch… zuckersüß und es machte richtig Spaß. Sie gab mir noch den Rat, es mal wieder zu versuchen und vielleicht auch ihr Büchlein zu lesen „How to read the bible“ oder „the Watchtower“, aber ich lehnte dankend ab.





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(Bilder: google sei Dank!)
Englisch und Deutsch


Es war ein lustiges Gespräch, ich redete wie ein Wasserfall „English for ‚runaways’“, die beiden Himmelreichsuchenden hörten höflich zu und kamen kaum zu Wort, aber versprachen mal wieder vorbeizukommen, wenn sie in der Gegend sind. „You’re welcome!“

Ob die beiden dieses Gespräch auf der Leiter in den Himmel nun eine Stufe weiter gebracht hat, weiß ich nicht, ich glaube das geht nur, wenn ich einen Wachturm genommen hätte, aber ich bin meinem Ziel frei zu sprechen ohne mir zu überlegen was ich eigentlich sagen will, mal wieder etwas näher gekommen.

Now I know the secret of the Californians, I felt it by myself: If the sun shines in your heart, you even could be friendly to very curious people, actually to Jehovah’s witnesses.


6.9.2010

Ich bin dann mal weg…

Mobile Petcare

Bevor wir in die USA gingen, habe ich mich ausführlich mit der Parasitenprävention der Hunde beschäftigt und musste feststellen, dass die in Deutschland übliche Angst vor Zecken und den Krankheiten, die sie übertragen, hier an der Westküste der USA von der Panik vor Herzwurmbefall überlagert wird.

Ich nahm mir für den Anfang genug Prophylaxe-Produkte aus Deutschland mit, um den ersten Monat ohne Tierarztbesuch zu überstehen und trotzdem geschützte Hunde zu haben. Meine Hunde sind sowohl vor Zecken, Flöhen und Sandmücken, wie auch vor Herzwürmern bestens geschützt.

Nun steht die nächste Behandlung an und meine deutschen spot-on Tropfen, die den Hunden zwischen die Schulterblätter getropft werden, um sie vor Zecken und anderem Getier zu schützen, sind leer. Da ich diese Produkte in Deutschland nur beim Tierarzt oder in der Apotheke bekomme und nicht im Tierbedarffachgeschäft, beschloss ich am Samstag mal eben in die Apotheke zu fahren und dort zu fragen, bevor ich mich an einen Tierarzt wende.


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Die Apotheken in Amerika sind ein wenig anders, als in Deutschland. Es gibt kaum reine Apotheken. Eine Pharmacy ist meist nur ein kleiner Teil eines Drogeriemarktes. Da es Kopfschmerztabletten, Grippemittel und alle möglichen rezeptfreien Medikamente sowieso im Drogeriemarkt gibt und zwar in gigantischen Großpackungen, braucht die Apotheke selber nicht mehr so viel Raum. Ich erklärte der Apothekerin mein Anliegen und sie grinste. In Amerika gäbe es solche Dinge nicht in der Apotheke, ich solle mal zum nächsten Tierfachhandel fahren und dort fragen.

Na, da ich sowieso noch einkaufen musste und neben meinem geliebten Trader Joe’s ein Petfood-store ist, hatte ich nicht mal einen extra Weg.


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Vor dem Petfood Laden stand ein Kleinbus auf dem ich „heartworm control“ lesen konnte, neben „vaccinations“, „tic control“ und vielen mir unbekannten Dingen. Die drei Sachen verstand ich. Herzwurmkontrolle, Impfungen und Zeckenkontrolle.


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„Mobile Petcare“ ist eine fahrbare Tierarztpraxis, die sich auf Impfungen und Parasitenprävention und -kontrolle spezialisiert hat. Jeden Samstag stehen sie vor meinem Hundefutterladen und beraten und verkaufen, impfen, untersuchen und behandeln vor bzw. im Geschäft. Eine Tierärztin und vier Assistenten kümmern sich um die Kundschaft bzw. Patienten.

Ich hatte mal wieder das Gefühl, als stünden sie nur für mich da. Ich brauchte Herzwurmprophylaxe und da stand ein Wagen, der das hatte. Sie packten zwar schon zusammen, aber berieten mich trotzdem, verkauften mir ein amerikanisches Produkt, von dem ich schon mal gehört hatte und waren bereit mir noch weitere Fragen zu beantworten. Eigentlich klappte die Verständigung ganz gut und trotzdem stand plötzlich eine petcare-Assistentin neben mir und sagte: „Ich kann Deutsch, erklär mir doch was du willst“. Das tat ich, und dann unterhielten wir uns noch lange. Sie lebt seit drei Jahren in Kalifornien und studiert Tiermedizin, am Wochenende arbeitet sie bei petcare. Ihr Deutsch war schon nicht mehr ganz so gut, da sie offenbar nur sehr selten deutsch spricht und sie versicherte mir, dass mein Englisch schon recht gut sei. Nun, reden sei nicht mein Problem, Vertehen ist das, was mir schwer fiele. Wenn ich aber in drei Jahren so Englisch spreche, dass das Deutsch schon darunter leiden würde, wenn ich’s nicht spräche…dann will ich zufrieden sein.

Mir scheint so eine fahrbare Impf- und Prophylaxeklinik typisch amerikanisch. Wahrscheinlich nur, weil ich so etwas aus Deutschland nicht kenne. Mag sein, dass es in ländlichen Gebieten auch bei uns Ähnliches gibt. Es ersetzt auf keinen Fall einen Tierarzt, der die Geschichte des Tieres, seine Leiden und Anamnese kennt, aber fürs erste brauche ich tatsächlich nicht mehr. Im Moment sind meine Hunde gesund.

Some people search their fortune of life and they find it on the street; I searched for the heartworm-prevention and found it at the street, what a fortune!!!


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