BH-Vorbereitung - der Blog

30.10.23

Außentraining am Aldi

Generalisieren und Absichern

Das Generalisieren von Übungen im Training mit Hund ist Fleißarbeit.

Aber erst einmal vorweg: Was bedeutet das eigentlich? Ich erwähne es immer wieder. Es heißt, dass der Hund in verschiedenen Situationen, Umgebungen und auch Stimmungen ein Verhalten verlässlich ausführen kann. Wir Menschen haben da oft kein Verständnis dafür, dass eine Übung, sagen wir einfach mal das "Sitz", welches zu Hause, auf dem Spaziergang und ohne größere Ablenkung super klappt, wegen verändernder Umstände einfach nicht ausgeführt wird. Was tut der Mensch? Er wendet Druck an. Aus einem freundlichen "Sitz", wird ein bestimmtes "SITZ
", evtl. sogar ein S-I-T-Z. Das komische daran ist, dass wir ja eigentlich dem Hund das mit diesem Nachdruck gar nicht beigebracht haben. Das traurige für mich ist, dass es tatsächlich in vielen Fällen funktioniert. Das mag der ein oder andere "GEHORSAM" nennen, aber meine Idee von der freudigen Ausführung einer Übung, freiwillig und schön steht dazu im Gegensatz. Was beim Sitz noch klappt, nämlich Druck, wird bei schwierigeren Übungen scheitern, da der Hund es ja nicht kann. Sitz klappt nur deshalb, weil es so oft die Antwort auf viele Fragen ist.

Wenn ich mich aber dazu entscheide, mit meinem Hund den positiven, freudigen, motivatonalen Weg zu gehen, dann sollte ich auch das Verständnis aufbringen, dass es Situationen gibt, in der der Hund das noch nicht kann.

Susans Garretts wichtigste Trainingspremisse ist: Our dogs are doing the best they can with the education we have given them, in the environment that we are asking them to perform in. - Locker übersetzt: Unsere Hunde geben das Beste was sie können, mit der Ausbildung die wir ihnen gegeben haben, in der Umgebung in der wir es ihnen beigebracht haben

"In der Umgebung, in der wir es ihnen beigebracht haben"

Übersetzen wir "environment" mal nicht mit Umgebung im örtlichen Sinn, sondern mit Situation, dann merken wir, dass dazu noch viel mehr gehört. Umgebung ist das eine, Unruhe und Stress von außen und von innen das andere. Das bedeutet, wenn ich in einem bestimmten Kontext quasi immer gleich und "geschützt" trainiere, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Hund die Aufgabe dort rockt, aber durchaus in anderer Umgebung, mit Stress von außen oder innen einfach keinen blassen Schimmer hat, was wir von ihm wollen. Mit diesem Verständnis ist es nur logisch, statt Druck auszuüben, das Training besser anzupassen. Das heißt: in fremder Umgebung trainieren und vermeintliches "Fehlverhalten" nicht als solches zu sehen und sich zu ärgern, sondern es lediglich als Information zu interpretieren, dass Hund es einfach noch nicht verstanden hat.

Das heißt für unser Training, wenn die Situation schwerer wird, muss die Übung leichter werden.

Dieses Wochenende war ich mit Tamtam zum ersten mal alleine auf einem Seminar in unserer Lieblingshalle in Bedburg. Tamtam kennt die Halle, war gerade zwei Tage vorher das letzte Mal da. Ich gab zwei Tage vorher eine Halbtagesseminar, Tamtam machte Dinge so vor, wie ich es von ihr auf unserem Hundeplatz gewohnt war. Ich konnte alles abrufen. Sie war fröhlich und auch mit Zuschauern trainierbar.

Nur zwei Tage später, die gleiche Halle, aber Anreise ohne die Tanten im Kofferraum und alleine im Auto für ein Weilchen, auch ohne die Tanten, war offenbar genug Anlass, es als unbekannte Situation für sie erscheinen zu lassen. Als wir mit dem ersten Praxisteil dran waren, war Tamtam sichtlich beeindruckt von der Situation. HIER in Bedburg war bisher immer eine ihrer Tanten zumindest in der Nähe. Dann bekam sie noch beim Reingehen von einem goßen Fremdhund einen Anpfiff, sodass ich sie nicht wie gewohnt einspielen konnte, sondern erst einmal auf ein Level von "die Welt ist hier in Ordnung" bringen musste. Wenn ich sehe, dass mein Hund - aus was für Gründen auch immer - unsicher ist, oder Gelerntes nicht abrufen kann, dann sollte ich dies als Information wahrnehmen und so reagieren, dass ich ihm helfen kann, entweder, mit mehr Hilfe, wenn dies möglich ist, oder indem ich das Ziel umformulieren.

In Tamtam's Fall änderte sich mein Auftrag von "Trainiere 3 Minuten Fuß, wie ihr es gewohnt seid" zu "Gestalte die Situation so, dass sie sich anfängt wohl zufühlen, um in der nächsten Einheit einen gelösteren Hund zu haben."

Es ist nur fair, dem Hund dort zu helfen, wenn er Hilfe benötigt. Hilfe bedeutet nicht, Leckerchen vor die Nase und damit die Aufgabe bewältigen. (Manchmal vielleicht schon, aber im Grunde ist das Leckerchen vor der Nase keine Hilfe sondern nur Management irgendwie durch die Situation zu kommen.) Echte Hilfe wäre zu wissen, was hilft dem Hund erst einmal in die richtige Stimmung zu kommen. Im Training können dies Leckerchen sein, aber auch soziale Ansprache, Muster, die der Hund erkennt, einfache Aufgaben, die der Hund lösen kann. Durch Lob dem Hund genug Selbstbewusstsein zu geben. Ist die Situation oder die Aufgabe zu schwer, muss ich sie leichter gestalten.

Letzten Montag hatten wir dies als Thema, als wir am Aldi geübt haben.


Treffen am Aldi Preuswald

Das Training am Aldi war das erste Training in dieser Gruppe in einer anderen Umgebung als dem Hundeplatz. Es dämmerte schon, bzw. war dann dunkel. Die Hunde lagen auf ihren Decken in einer für sie seltsamen Umgebung und Zusammenstellung. Für die meisten von Euch war das gemeinsame Training mit dem Einspielen am Anfang ein ganz normales Training. Die Aufgaben, die ich euch gestellt habe, waren nicht sehr schwer und dennoch hatte der ein oder andere Hund Probleme. Das Sitz an der Säule musste erst einmal erklärt werden. Man kann an einer Säule genauso sitzen, wie an einem Pflock auf dem Platz. Man kann die Säule auch umkreisen, an ihr Platz machen und anderes. Wenn wir ab jetzt jeden Montag dort üben würden, könntet ihr dort auch bald auf dem gleichen Level arbeiten, wie auf dem Platz und der Hund würde zunehmend anfangen die Ablenkungen von außen auszublenden. Das tun wir aber nicht. Dennoch solltet ihr für euch den Plan haben, kleinere Übungen und kurze Einheiten in diversen Umgebungen zu üben, auch oder gerade in solchen, wo man das normalerweise nicht tut.

Supermarktparkplätze, vor der Haustür, in der Nähe von Schulhöfen oder Sportplätzen, Straßencafé im Winter macht wenig Sinn, aber vielleicht eine Bushaltestelle an der Leute warten oder im Park am Teich. Es gibt so viele Möglichkeiten. Wenn der Hund mit einer situativ überfordert ist, dann können wir da nicht üben, wir nehmen die Situation zur Kenntnis und wissen, dass wir nur mit sehr viel Abstand auf ganz einfache Übungen zurückgreifen können.

Ich würde Euch gern zu einer kleinen Challenge anregen wollen, die wir über die Wintermonate in Angriff nehmen. Nämlich die Kreisübung bzw. die Fußballstadion Übung an verschiedenen Orten durchzuführen. Ich werde mit Tamtam und Pidou mitmachen und diese filmen, wenn das Licht es zulässt. Worum es dabei geht, liegt auf der Hand. Mit der Kreis bzw. Fußballstadionübung geben wir dem Hund einen sicheren Rahmen Fuß zu gehen. Der Schwung bleibt, ohne unendlich geradeaus zu laufen, man kommt immer wieder an der "gleichen Stelle" vorbei und Hund und Mensch bekommen Routine im Laufen. Die Übung ist einfach, aber durch die verschiedenen Umgebungen hilft sie "Fuß" zu generalisieren und/oder Ablenkungstraining zu machen. Fällt es euch leicht, könnt ihr die Belohnungsrate schnell reduzieren, loben oder tatsächlich auf Strecke üben. Fällt es Euch schwer, wird die Belohnungsrate raufgefahren und wieder Blick, Aufmerksamkeit und Trab belohnt.
Wo wir üben, hängt von euch und Euren Hunden ab und natürlich von Eurer Fantasie.

Die Kreisübung, wir hatten sie am Anfang mal:

Nehmt euch etwas als Mittelpunkt, irgendwas, einen Stein, eine Futterschüssel, ein Rucksack, eine Säule etc… Stimmt Euren Hund wie gewohnt bzw. der Situation entsprechend ein und lauft dann mit einem Radius von 3 Metern um diesen Mittelpunkt herum Fuß. Lauft rhythmisch, im idealen Tempo eures Hundes, dass dieser locker traben kann. Die Kriterien der Belohnung verändern sich innerhalb der Übung, angepasst. Zunächst das Mitkommen, der Blick zu euch, der Trab, dann evtl. Halber Kreis, ganzer Kreis, Ablenkung wahrnehmen und trotzdem gucken, etc. Mit zunehmender Sicherheit ersetzt ihr den Marker und die Belohnung durch verbales Lob, durch Lächeln und markiert immer später oder eben schwerere Entscheidungen des Hundes. Ihr bekommt beide Selbstbewusstsein. Haltet die Einheiten kurz, beendet mit einem Jackpot und einem wunderbaren Endritual, fettes Spiel oder was auch immer das Beste für Euren Hund ist.


Tamtam - Kreisübung auf dem Perfect Heelwork Seminar. Bitte achtet mal auf Hilfen, die ich gebe. Körpersprachlich, vebal etc. Ich wende keinmal "Einordnung" oder "Korrektur" an. Wir befinden uns im Lern- und Erklärmodus. Zwischendurch verlässt sie mich mal, um sich Mareike oder die Ablenkung am Boden anzuschauen oder ist verwirrt, weil ich plötzlich im Laufschritt unterwegs bin. Motivation statt Ansage! Sie weiß doch einfach nicht, was ich hier von ihr will. Habt das bitte immer im Hinterkopf, wenn ihr mit euren Hunden trainiert.




2.10.23

BH - Ferienspiele :-)

Weil heute so viele in Urlaub waren, dürfen die anderen besonders viel Spaß haben!

Warm machen mit Musik (heute Iko Iko)

Die Reise nach Jerusalem (Musik: Jerusalema)
(Leider kein Video, da mein Handy nicht Musik machen und filmen gleichzeitig kann)

Auf dem Platz stehen Stäbe. Ein Stab weniger als Teams, die da sind.

Während die Musik läuft, bewegen sich die Teams mit Hund kreiselnd im Fuß mit soviel Hilfe wie nötig über den Platz, so dass der Hund die Außenkreise läuft. Ähnlich der Fußballstadion Übung. Gerade oder Kurve rechts rum. So schneidet ihr niemals dem Hund den Weg ab. Er kann fließend Fuß laufen. Die Größe der Kreise, bzw. Spirale, Ovale etc. Bestimmt ihr.

Endet die Musik, nimmt jedes Team an einem Pflock die Grundstellung ein. Das Team das keinen Pflock findet, darf die Ablage üben und muss nicht ins Faule Ei. Wir spielen so lange, bis das letze Team am letzen Pflock steht. Der Sieger darf die Ablage in der Mitte üben und wird von den anderen umkreist.

Ich hatte meinen Spaß ;-)

Das kreiselnde Fußgehen, Hund außen, ist eine wunderbare Art, Fluß in die Fußarbeit zu bringen. Ihr macht es eurem Hund damit viel leichter. Er kann ein wenig schneller laufen als ihr und ihr lernt gleichmäßig im Rhythmus zu laufen. Dies könnt ihr auch gut alleine üben. (Solltet ihr auch, denn ich habe einen ganzen Sack voll solcher Spiele im Kopf. Irgendwie müssen wir uns ja die Zeit bis zur nächsten BH vertreiben.

Ablage in der BH
 
Das Team geht zur Stelle der Ablage, Hund nimmt Grundstellung ein. Der Mensch schaut zum Richter und holt sich die Freigabe macht dann die Leine in Grundstellung ab und verstaut sie. Entweder in eine Tasche auf der vom Hund abgewandten Seite, also rechts oder er legt sich die Leine um Schulter oder Hüfte, so dass der Karabiner auf der rechten Seite ist.
 
Hund aus Grundstellung ins "Platz", nochmal zum Richter schauen und dann 30 Schritte vom Hund entfernen und dort mit dem Rücken zum Hund stehen bleiben. Der Richter sagt dir, wann du zurück zum Hund kannst. (Im Idealfall, wenn das andere Team das Laufschema beendet hat.)
 
Positioniere dich rechts neben deinen Hund (hinten rum oder seitlich von rechts. 21,22,23, "Sitz", Anleinen, zum Richter schauen, Übung beendet.

Übt die Ablage bitte nicht so. Wie immer geht es darum, dass der Hund versteht, Platz heißt Platz, auch wenn ihr mit dem Rücken zum Hund steht, auch wenn ihr 30 oder 100 Schritte entfernt seid, auch wenn ihr kaspert auch wenn ihr euch gar nicht bewegt. Um dies zu verstehen, solltet ihr das Liegen als Solches belohnen, das Auflösen der Position nicht immer gleich gestalten, die Übung nicht immer gleich gestalten und die Zeit nicht linear ausdehnen. Übt so, dass euer Hund erfolgreich sein kann. Bisschen ausdehnen, wieder kürzer, wieder bisschen länger. Nur sehr selten übt ihr mal bis 3 Minuten.

25.9.23

Aufwärmen und Einstimmen

Heute ohne Musik, aber dafür mit positiver Visualisierung

Spielen und laufen wie immer, vor jeder Übung (Platz, Sitz, Komm etc…) stellt ihr euch bitte vor, wie gut euer Hund das schon mal gemacht hat. (Voraussetzung, Hund konnte das schon mal). Stellt es euch vor eurem inneren Auge vor, bevor ihr ruhig und motivierend die Aufgabe abfragt. Yippie!

Positives Visualisieren muss man üben. Es geht darum, an sich und seinen Hund zu glauben und dadurch negative Visualisierung zu verdrängen. Der Spruch: "Ach, das klappt ja doch nicht…" oder "Wie ich meinen Hund kenne, läuft der jetzt sowieso lieber zu den anderen Hunden
als in der Ablage zu bleiben…" oder oder oder… überträgt sich auf den Hund. Damit wird ihm die Chance genommen, dass wir an ihn glauben. Diese Negativität suggeriert aber auch, dass es nicht klappt.

Habt ihr schon mal gehört, dass man nicht nicht an einen lila Elefanten denken kann, wenn man nicht an einen lila Elefanten denken soll?

Heißt, stellt euch vor jeder Aufgabe vor, wie sie klappt, statt Szenarien durchzugehen, wie es nicht klappt. Glaubt an Euch und Euren Hund! Die Dinge die nicht klappen, daran übt ihr, stellt euch selbst die aufgaben so, dass sie klappen können.

Während wir einzeln die Kehre (siehe letzte Woche) geübt haben, machte der Rest die Partnerübung:
 
Partnerübung einer jippt den anderen
 
Das Team, das dran ist mit laufen, erklärt, was es gejippt haben will. Jeder auf seinem Level. Der Partner jippt nach diesen Kriterien. Ich habe vergessen zu fragen, wie das eigentlich geklappt hat.
 
Sitzübung (nach der Freifolge, Hund ist abgeleint)
 
So Solls aussehen wenns fertig ist: Grundstellung, 10-12 Schritte Fuß, Hund setzt sich in Grundstellung wir sagen trotzdem "SITZ", damit der Hund nun weiß, dass er sitzen bleiben soll, 15 Schritte vom Hund entfernen, umdrehen und stehen bleiben, nach 3 Sekunden zum Hund zurück, wieder in Grundstellung stellen. Ende. Wie immer auf Richterfreigabe warten und alles mit einer Zäsur machen. Diese Übung darf, genau wie die Platzübung, auch aus der Bewegung gezeigt werden. Da dies aber viel schwerer ist, empfehle ich das nur denen, die ihren Hund schon im THS trainieren.
 
Ihr Übt das Sitz und entfernen, zum Hund drehen und zurückkommen in gaaaaanz vielen verschiedenen Varianten. Immer wieder belohnen, dass der Hund sitzt. Auch mal kaspern, zurück zum Hund und belohnen. Genauso übt ihr dass der Hund deutlich aufgelöst wird. Entweder durch ein anderes Hörzeichen, wie Fuß, Platz, Komm, Name, Search oder such, oder eben durch das Auflösekommando wie OK, Break oder Lauf. Wenn ihr Fuß geht, dann nur ganz kurz, Jippie!


18.9.23

Aufwärmen zu Musik

(Heute Proclaimers, 500 Miles, mit 132 BPM)

Spielen und rhythmisches Laufen zu Musik. Große Schritte, Kleine Schritte, Hoppserschritte, etc.
Frage: Warum laufen die Hunde in der Regel zu Musik mit gutem Rhythmus besser als ohne?
Antworten der Gruppe:
-Man bekommt gute Laune und überträgt dies auf den Hund
-Rhythmus dem Hund besser angepasst
-man bewegt sich freier, leichter, nicht so "konzentriert" und nachdenklich

Tipp um die Fußarbeit zu verbessern, übt doch mal mit Kopfhörer und einer Musik, die ihr liebt und zur Laufgeschwindigkeit eures Hundes passt.


Frage: Wer hat schon mal mit einem Partner getanzt und sich führen lassen:

Sabrina hat früher lateinamerikanische Standard-Tänze getanzt und eine sehr gute Beschreibung abgeliefert, wann sie die Führung des Partners gut und gerne annehmen konnte. Sie sagte in etwa, der Partner müsse "führen" können, wissen was er da tue, aber nicht zu dominant sein, heißt nicht sein Gegenüber in den Tanz zwingen, sondern eben mit einer gewissen Leichtigkeit und trotzdem Souveränität leiten. Sensibel für die Tanzpartnerin (Sabrina, ich finde deine Worte nicht, aber so in etwa war der Sinn). Nur wenn der Tanzpartner dazu in der Lage war, hat sie sich gerne Führen lassen.

Mein Erlebnis war ähnlich. Nur, dass ich nicht tanzen konnte. Ich habe ein gutes Rhythmusgefühl, bin musikalisch, aber habe nie einen Tanzkurs gemacht. Irgendwann als junge Frau wurde ich von einem Freund auf einer Hochzeit zu einem Walzer aufgefordert, was ich zunächst ablehnte, weil ich ja nicht tanzen kann. Er lachte. Ich müsse nicht tanzen können, er würde mich führen.

Ein unbeschreibliches Gefühl! Er führte und ich tanzte Walzer, als hätte ich es gelernt. Es war wunderbar.

Fußgehen ist wie Tanzen!

Wenn ihr euren Teampartner Hund souverän und leicht führt, schwebt er wie von selbst an eurer Seite. Aber ihr müsst eben wie beim tanzen und so wie Sabrina es beschrieben hat, mit einer Leichtigkeit, Souveränität und auch Sensibilität eurem Partner gegenüber führen. Nicht nachdenken - Fühlen!


Aufgabe: Fußarbeit mit Schwung aus dem Abruf

 
Hund kurz einstimmen, ins Platz legen und etwas entfernen, 10-15 Schritte. Mit Rücken zum Hund stellen, über die linke Schulter gucken und angehen und zwar schon aufrecht im Fuß, allerdings weiter über linke Schulter zum Hund schauen, zügiger Schritt, ist Hund auf eurer Höhe, Schultern gerade, weiter zum Hund schauen und den Hund "annehmen" und mit dem Schwung entweder einen Halbkreis, Vollkreis oder eine Gerade gehen, je nach Hund und Ausbildungsstand.

"Yippie" je nach Ausbildungsstand, wenn: Blick zu Euch, gewisse Strecke, Hund im Trab, die Ruhe am Bein etc… markern,
 
Diese Übung dient dazu die Motivation und den Schwung aus dem Kommen mitzunehmen und ein wenig Fuß zu laufen, ohne ein Hilfsmittel in der Hand zu haben. "Yipp", danach greift ihr erst nach der Belohnung.
 
Ich möchte euch nochmal daran erinnern, dass es bei all diesen Übungen darum geht, das Richtige einzufangen und im richtigen Moment euren Marker zu setzten. Ihr sollt im Training den Hund nicht korrigieren oder ständig erinnern, was er tun soll. (Schnalzen mit der Zunge, Name des Hundes oder niedliche Geräusche gehören hier nicht mehr hin. Wenn wir die benötigen, müssen wir mit unserer Aufgabe leichter werden, im Training wieder einen Schritt zurück.)  Denn dann wird er dies immer brauchen. Stellt eure Aufgabe so, dass Hund erfolgreich sein kann. Helfen, wo Hilfe benötigt wird.

Z.B.: Sabrina sollte Rio helfen etwas näher am Bein zu gehen und von links zu belohnen, damit er etwas gerader und enger links gehen kann. Beate macht Bauchatmung, um etwas ruhiger zu werden, wenn Bilbo kommt und geht ruhig aber bestimmt weiter, "Yipp" wenn Bilbo sich ruhig eingefunden hat. Ulrike und Ulla yippen den ersten Blick von ihren Hunden, später nach einigen Schritten und noch später nach einer kleinen Strecke. Elke yippt den Trab, aber macht schon Strecke dabei, Alex darf sich mal ne Ablenkung auslegen und schaut, ob Inka dran vorbeiläuft. Caroline und Heidemarie machen auch ein wenig mehr Strecke, bis zum yipp. Selin könnte mal probieren, Canello im Laufschritt anzunehmen, dann langsamer werden und schauen, ob er aus dem Laufen in den Trab findet.

Elke war so lieb ein Video von Heidemarie und Timmy zu machen. Ich hatte Gänsehaut! Leider ist der Gänsehautmoment im Video nicht so gut zu sehen, daher versuche ich ihn nochmal zu beschreiben. Ihr seht im Video, wie Heidemarie sich spielerisch mit Timmy bewegt. Weiche Bewegungen im ganzen Körper. Arme, Beine, Rumpf gebeugt, Kopf geneigt. Der Moment wo sich Heidemarie aufrichtet und sich Körperspannung durch ihren ganzen Körper zieht, überträgt sich dies auf Timmy. Seine Wirbelsäule streckt sich in dem Moment gerade, sein Kopf hebt sich und er findet sich automatisch in einer schönen Position am Bein an. Ohne dass Heidemarie irgendetwas zu ihm sagt. Allein durch Veränderung ihrer Ausstrahlung. Aber diese Ausstrahlung, geprägt von Körperspannung, ist keinesfalls steif. Wie beim Tanzen! Ein steifer Tänzer strahlt nichts aus, ein Tänzer in positiver Anspannung sehr wohl. Timmy spiegelt hier wunderbar, was Heidemarie ihm mit ihrem Körper sagt. Sie führt ihn! Er nimmt das Platz an, bleibt in dieser Anspannung freudig liegen, kommt nach Abruf angerannt, hüpft ein paar mal und findet sich wieder wunderbar an Heidemaries Seite im schönen Fuß, trabend ein. Sie strahlen beide dabei eine Leichtigkeit aus.


Heidemarie und Timmy, aus Platz rufen, Annehmen Fuß gehen


So schön! Danke Heidemarie. Übrigens, Heidemarie hat früher Tango getanzt! Körperspannung! Man sieht es. Das Geheimnis ist glaub ich, dass die Körperspannung wie von selbst passiert. Dann bekommt sie diese Ausstrahlung. Denkt man drüber nach, verkrampft man, die Ausstrahlung fehlt, den Tanz bzw. Teampartner verlieren wir damit.
 
 
Die Kehre
 
Bei der Kehre muss sich der Mensch über die linke Schulter drehen und die Füße auf einer gedachten 180° Linie setzen. Also genau da zurück, wo er hergekommen ist. Die Kehre könnt ihr dem Hund durch Schrittverkürzung ankündigen. Entweder läuft der Hund um euch eng herum, das ist die Gegenkehre oder in Fachkreisen auch "Deutsche Kehre" genannt oder ihr macht eine Mitkehre, dabei bleibt der Hund an eurem Bein.

Im Video seht ihr zunächst, dass die Kehre nicht klappt. Um beim Tanzbild zu bleiben. Heidemarie tanzt ihre Kehre, was sie zwar sehr schön macht, hilft ihrem Partner Timmy hier aber nicht, das er versteht, "es kommt jetzt eine Kehre". Timmy ist verwirrt, setzt sich, was sich auf Heidemarie überträgt, sie wird ein wenig langsamer und erst als Heidemarie im klaren Fuß in die andere Richtung geht, schließt Timmy wieder auf ins Fuß. Achtet mal aufs Gangbild. Nach der Kehre ist er nicht mehr im Trab. Er passt. Obwohl das Tempo sich kaum verändert hat. Es ist ein wenig langsamer. Die Kehre hat ihn verunsichert, er findet seinen Rhythmus nicht mehr an der Seite seiner Partnerin. Bei der zweiten Kehre hilft Heidemarie ihm. Schritt etwas verkürzt, linke Schulter zurücknehmen, Kopf und Hand aber leiten die Bewegung des Hundes um sie herum ein. Leichter Fingerzeig. Man sollte vor der Kehre durch Einatmung ankündigen, dass nun etwas passiert!!! Das kann man im Video nicht sehen oder hören. Aber einatmen kann euch kein Richter der Welt verbieten. ;-) Die Handzeichen und Kopfbwewegung müsst ihr abbauen, denn das wären Körperhilfen.

ABER: wie auch beim Tanzen, zunächst mal braucht euer Partner Hilfen, damit er euch versteht. Mit mehr Erfahrung und Training, baut ihr die Hilfen wieder ab. Und in der BH gebt ihr eurem Hund bitte soviel Hilfe, wie er benötigt, um mit Euch zu strahlen. Lieber ein paar Körperhilfen und wunderbare Ausstrahlung, als ohne Hilfen und ohne Ausstrahlung ein Schema abzulaufen.


Heidemarie und Timmy - Gegenkehre


Übt erst einmal den Ablauf mit viel Freude und nicht aus dem Fuß heraus, bis euch und dem Hund klar ist, wie es geht, dann erst verbindet ihr dies mit dem Fußlaufen. Bei einigen Teams klappte das schon schön, andere müssen das erst noch ohne Hund üben und dann im Spiel mit Hund.


11.9.23

Gruppenübung / Sozialisation

 
Teams in zwei Reihen stehen sich gegenüber. Hunde in Grundstellung, belohnen für schöne und aufmerksame Grundstellung. Jeweils ein Team der Reihe umrundet die Reihe mit soviel Hilfe wie nötig, die anderen loben und belohnen die Grundstellung.
 
An Startposition angekommen Hund ins Sitz bringen, sich vor den Hund stellen, so dass Hund nun in der "Hier" Position ist und Hund in Grundstellung bringen.
 
Aus der "Hier" Position in die Grundstellung
 
Entweder in dem der Hund um Euch herum läuft oder über links seitlich ranrückt. Auch hier mit soviel Hilfe wie nötig, dass Hund das schnell und mit Freude ausführt. Achtet auf euren Körper. Steht gerade wenn ihr beginnt und gerade wenn ihr endet, Schultern zurück und nicht nach vorne zum Hund lehnen. Wenn ihr helft, tut dies in dem ihr das mit den Händen und Armen macht und in die Knie geht. Wenn schon die "Hier" Position die Hundeaugen nicht mehr leuchten lässt, dann wird das herum gehen oder ranrücken langsam und wahrscheinlich auch nicht schön sein. Langsam wäre ok, wenn der Hund es mit Freude tut.
 
Gruppe als Fußballstadion-Übung
 
An den 4 Pylos der Fußballstadionübung (heute Quadrat) stehen Menschen. Das Team startet an einer Person und umrundet die gesamte Gruppe. Makern wenn aktuelle Kriterien des Hundes erfüllt sind. Blick zu Euch, Trab, Schwung, Nähe, je nach Team. Klappt das gut, eine Person ganz umrunden oder die Gruppe durchqueren.

Die Theorie zur Gruppe

In der BH steht die Gruppe am Ende der Leinenführigkeit. Während das Team den 2. rechten Winkel läuft, nach 15 Schritten kehrt und nach weiteren 7 Schritten ein Sitz in Grundstellung zeigt, betritt die Gruppe den Platz und stellt sich auf. Dies ist für viele Hunde eine doofe Situation. Steht die Gruppe startet das Team im Fuß und bewegt sich auf die Gruppe der 4 Personen zu, durchläuft sie, umrundet eine Person, und eine zweite, so dass eine 8 gelaufen wird. An einer Person muss der Hund ein Sitz zwischen Person und Teamführer machen, und die Gruppe so verlassen, dass die 8 geschlossen wird. Dann muss man sich bei der Gruppe bedanken. Die Gruppe verlässt den Platz.

So übern wir das zunächst nicht. Es geht erst einmal darum, dass euer Hund ersten Spaß daran hat hat in der Gruppe überhaupt Fuß zu laufen und zweitens sie als etwas normales anzusehen. Daher starten wir die Gruppe in einem Muster, die das euren Hund schon bekannt ist. Die Fußballstadionübung. ;-)


4.9.23 5. Stunde (Es war super warm)

 
Aufwärmen entfällt – Dafür ruhiges einstimmen
 
Aufgabe: Findet eine Möglichkeit euren Hund in Arbeitsstimmung zu bringen, ohne euch selbst großartig zu bewegen. Habt ihr den Hund aufmerksam, bringt ihn in Grundstellung, haltet ein wenig die Aufmerksamkeit und geht dann 2-3 Schritte Fuß. Jippie
 
Tipp: Belohnt und lobt schon die Aufmerksamkeit. Spielt mit Futter, Kekse fangen lassen, Blick halten- Keks geben, Blick halten oder ähnliches. Dann zügig die Übung beginnen, und das Gute so loben und belohnen, dass Hund auch versteht, dass das gut war, Übung beenden.
 
Lob und Kommunikation helfen Aufmerksamkeit zu halten. Sie sind für den Hund die Brücke zur Belohnung, helfen daher, den Hund Aufmerksam zu halten.
 
Aus dem Vorsitz in die Grundstellung
 
Es gibt zwei Möglichkeiten
 
1.    Rechts um euch herum nach links ins gerade Sitz
2.
    Hund dreht sich linksrum ein
 
Welche Möglichkeit ihr wählt, liegt an Euch, Eurem Hund bzw. evtl. an der Sportart, die ihr machen wollt. In jedem Fall aber solltet ihr an der Korrektheit und Ausführung arbeiten.
 
Ich persönlich finde es für den Hund leichter rechts um euch rum gerade zu werden. Aber das mag für euch anders sein. Für beides gilt aber:
 
Hilfen abbauen, und eine schiefe Grundstellung nicht korrigieren, sondern vermeiden.
 
Wann immer der Hund in der Grundstellung schief ankommt, wiederholt und übt somit eine schiefe Grundstellung. Wird dies dann korrigiert und anschließend die gerade Grundstellung belohnt, habt ihr alles was vorher war auch belohnt. Man nennt das Handlungskette. Steht am Ende eine Belohnung, wird alles andere mitbelohnt.
 
Das sollte am Besten vermieden werden, aber ohne den Hund zu frustrieren. Korrektur bzw. Abbruch führt zu Frustration. Das hilft nicht, wirklich schnell und positiv zu lernen. Daher gilt es, das Durchstarten zu etablieren. Wenn ihr schon ahnt, dass der Hund schief kommt, schmeißt etwas nach vorne oder bewegt euch selbst nach vorne, und brecht damit die Übung in einer positiven Art und Weise ab. Übt nochmal den Bewegungsablauf für euch, dann mit mehr Körperhilfe und evtl. in langsam. Lasst dafür noch mal das Hörzeichen weg und führt dieses erst ein, wenn die Ausführung so ist, wie ihr das möchtet.
 
Habt ihr nun heraus, wie ihr den Hund in eine schöne Grundstellung aus dem Vorsitz bekommt, gilt es die Hilfen abzubauen. Hierfür eignet sich wunderbar einen Trainingsloop aus 4-5 Wiederhlungen zu machen. Die ersten 2-3 mit Leckerchen oder Spieli als Hilfe, dann eine Wiederholung mit leeren Händen, dafür mehr verbaler Ansporn, und richtig feiern, wenn es klappt, und bester Belohnung.
 
Klappte das perfekt: Aufhören!
 
Klappte es nicht so gut, nochmal mit mehr Hilfe eine schöne Ausführung wiederholen und dann Aufhören.
 
Klappt nun das Locken mit leeren Händen, also nur mit Körperhilfe gut, locken wir gar nicht mehr mit Leckerchen oder Spieli, belohnen dies aber deutlich. Mit viel Freude und Action, damit die Ausführung freudig und schnell bleibt.
 
Aufgabe heute: Platzübung wie in der Prüfung aber nur 10-15 Schritte entfernen
Nach wie vor übt ihr bitte dies nicht oft. Vorsitz und Grundstellung nicht immer mit dem Platz und Entfernen verbinden, da Hund dies sonst vorweg nimmt.


Auf Heidemaries Wunsch hier das Video dazu! Tamtam hat das noch nicht gelernt, das heißt, es ist eine Original-Trainingssession, allerdings wollte ich für Euch das Video machen. Daher mach ich viel zu lang. Ich hätte nach drei bis vier Wiederholungen aufgehört. Man sieht sehr schön, dass Tamtam sich nicht mehr konzentrieren kann. Sie sitzt nicht mehr schön vor trotz locken, ich muss zwei bis dreimal ansetzen, um sie so zu bekommen, wie ich das möchte. Lange Üben Lohnt Sich NICHT! :-)


29.8.23 4. Stunde
 
Warm machen wie immer…
 
Die Platz-Übung
 
Theorie: die Übung, wie sie hier beschrieben ist, solltet ihr erst Üben, wenn alle Details Übung richtig gut sind. Dann erst basteln wir die Elemente zusammen.
 
Beschreibung der Übung: Grundstellung in Freifolge, 10-12 Schritte Fuß, Grundstellung, "PLATZ" (oder Wahlweise Platz aus der Bewegung), ca. 30 Schritte vom Hund entfernen, "HIER", Hund kommt freudig und zügig in den Vorsitz, "FUSS", aus dem Vorsitz in die Grundstellung. Jede Aktion, jedes Hörzeichen braucht vorher eine etwa 3 sekündige Zäsur. Der Richter muss sehen, dass der Hund auf eure Hörzeichen wartet.
 
Wir üben die Elemente getrennt.
 
Das Platz aus der Grundstellung mit unterschiedlich viel Fußarbeit vorher. Bisschen laufen, Grundstellung, "Platz",
 
Das Platz sollte gerade an eurer Seite sein. Ist es das nicht, heißt die Aufgabe: Nur das gerade Platz zu üben. Und ihr übt das Entfernen in einer anderen Übung von frontal.
 
Habt ihr ein schönes gerades Platz, entfernt ihr euch vom Hund. 5 Schritte, 20 Schritte, 12 oder 35 oder 40. Niemals 30 und niemals gleich viel. Hunde können zählen und merken sich Muster. Umdrehen und nicht sofort rufen. Gerade hinstellen und unterschiedlich lange warten, bis ihr den Hund ruft, ODER zurück zum Hund geht. Ruft ihr dann mit "HIER" und entweder was durch die Beine schmeißen, oder umdrehen und vor dem Hund weglaufen oder oder oder. Der Hund soll mit Freude angespurtet kommen.

 
Das Hierspiel (etwa 5 Wiederholungen, zügig hintereinander)
 
Hier ist der gerade Vorsitz. Egal aus welcher Entfernung. Setzt, stellt oder legt den Hund ab, oder schmeißt einen Keks von euch weg, entfernt euch 1-3 Schritte vom Hund, löst den Hund auf und bringt ihn ein paar mal ohne Hörzeichen mit Hilfe der zeigenden Hände in den geraden Vorsitz. Entweder Futter spucken oder mal von rechts und mal von links belohnen. Ihr markert nur gerade und nah. Sollte der Hund schief kommen, geht sofort ein wenig nach hinten und helft bevor der Popo am Boden ist. DAS ist ein Spiel. Fröhlich bleiben. Es dient nur dazu, die gute Position aufzuwerten. Belohnt ihr aus den Händen, mal von rechts, mal von links und vorher auf den Bauchnabel tippen, damit die Hand für den Hund von gerade kommt. Klappt das schön, drei mal ohne Wort und ihr seid euch sicher, dass es nun klappt, sagt ihr "HIER". Fröhlich und motivierend. Erst spielt ihr das Spiel gerade, dann stellt ihr euch in einem leichten Winkel zum Hund. Wieder nur Markern, wenn Hund gerade. Aber bitte nicht frustrieren. Auf 5 Versuche sind nur 2 Fehler erlaubt. Helfen, wenn zu schwer und wieder leichter werden.
 
Fußarbeit heute
 
Fuß nach Sprung, Fuß nach Pylo, Fuß nach Cavaletti, Fuß nach Abruf von Lager

Nutzt die Energie bzw. das Gangbild aus anderen Übungen, um die Fußarbeit zu verbessern. Sprünge und andere Aufgaben können als Motivationsinsel dienen.


Simply verbessert Gangbild mit Cavaletti



 
Fußballstadionübung

 
Jeder nach seinem Ausbildungsstand.


21.8.23 noch 8 Termine zur Test-BH
 
Warm Machen
 
Spielen, Kreise laufen, Hund Traben lassen, Achten Laufen von Groß nach klein. Grundhaltungen und Abrufen, etc. spielen, spielen, speilen, ;-) hatten wir auf Grund der Hitze ersatzlos gestrichen.

Nach Ekard Linds Idee "Üben bleibt Spiel" solltet ihr jede einzelne Übung angehen…

Nicht Aufgaben bewältigen, sondern mit dem Hund zielgerichtet spielen. Es hört sich so leicht an, fällt aber doch vielen so schwer.

Wenn ihr euren Hund nicht eingestimmt bekommt, wenn er aufgeregt oder abgelenkt ist, heißt die Übung nicht: erfülle die "Aufgabe" wie sie hier steht, sondern bringe deinen Hund durch die Möglichkeiten, die euch in dieser Situation helfen, in die richtige Stimmung und belohne erst mal diese bzw. entwickle daraus das Spiel zur Aufgabe. Denkt erst mal nicht an das Ziel. Ist der Hund konzentriert und eingestimmt, könnt ihr anfangen. NICHT VORHER! Es bleibt ein Spiel!

Möglichkeiten bei Ablenkung, mehr Abstand zur Ablenkung, ändere deine Stimmung, wechsle die Motivationshilfen beim Einstimmen, lasse den Hund nicht zu lange in der "Aufgabe" sondern halte die Motivation durch "Motivations Inseln" wie im MHH oben. Das ist für jeden Hund anders. Motiovationsinseln können kurze Spielepisoden mit Objekt ohne Anbiss sein, mit Stimme und Bewegung motivieren, Futter-Reset, Zwischenbelohnung, Lob, Lob und nochmal Lob, etc…
 
Grundstellungsgruppenspiel und "Der erste Schritte"
 
Alle bewegen sich auf relativ engem Raum auf gedachten 3x3m Leinen führig oder im Spiel, ich möchte aufmerksame Hunde sehen. Wenn das "JETZT" aus dem Off ertönt nehmen alle die Grundstellung ein. Diese belohnen, die Aufmerksamkeit belohnen und selbstständig, wenn Hund wirklich aufmerksam ist, einatmen, "Fuss" und das mitkommen und hochschauen SOFORT Markern und belohnen. Yippie… Neustart!
 
Ziel der Übung: der Hund soll beim Angehen nicht den Kopf runternehmen und in freudiger Erwartung euch anhimmeln.
 
Probleme:
 
- Hund schaut gar nicht. Evtl. Ablenkung zu groß oder Unsicherheit bei Hund oder Mensch. Leichter werden, mehr Abstand zu den anderen, selbst besser konzentrieren. Mehr Spaß, dem Hund mehr Sicherheit geben und vor allem, die Grundstellung öfter hintereinander belohnen, bis Hund so schaut, dass er die Belohnung erwartet. Diesen Blick "mitnehmen" und noch belohnen bevor dein Fuß den Boden berührt.

- Hund ist zu aufgeregt und bellt. Strategien die funktionieren. Wenn es funktioniert den Hund erst in die Grundstellung zu bringen und mit einem "Auftrag" zu konzentrieren, ist das völlig in Ordnung.
 
Rhythmisches Laufen ohne Hund (z.B. zu Black Eyed Peas I gotta Feeling)
 
Fußlaufen ist Teamarbeit. Es fällt dem Hund wesentlich leichter an eurer Seite Fuß zu laufen, wenn ihr einen Rhythmus wählt, der den Gang des Hundes bedient, der gleichmäßig ist, sowohl in Rhythmus wie in der Linie. Daher laufen wir entweder zu Musik, die den Rhythmus trifft oder benutzen ein Metronom. Am Montag sind wir mit 129 Beats per Minute (BPM) gelaufen, das ist ein guter Durchschnitt. Alex z.B. muss für Inka ein wenig langsamer laufen, damit Inka nicht galoppieren muss, aber eben nicht zu langsam.


Fußballstadionübung (inspiriert von Perfect Heelwork, Mareike Doll)

 
Ziel: Verbesserung der Fußarbeit, findet euren Rhythmus für eine schwungvolle, fröhliche Fußarbeit
 
Idee: den Schwung aus dem Halbkreis in die Gerade mitnehmen.
 
Kriterien: kommt natürlich wieder ganz drauf an, wo ihr als Team steht. Der eine klickt den Trab (Lotta und Ronja), der andere die schöne Position am Bein unterschiedlich lange (Inka, Frieda, Bella), Klick für Wechsel in oder aus der Kurve in die Gerade (Nelson), das ruhige am Bein laufen (Milo)
 
Ihr startet aus der Bewegung (Search Keks nach hinter euch schmeißen) und dann den Halbkreis laufen wenn Hund bei euch an linker Seite, sagt komm oder so, noch nicht das F-Wort, den Schwung nehmt ihr in die Gerade, lauft ein wenig Gerade und dann wieder einen Halbkreis. Das Wort Fuß sagt ihr dann, wenn ihr einen Fuffi drauf verwetten würdet, dass der Hund die Fußposition einnimmt, die ihr haben wollt. ERST dann!
 
Schaut eure Hunde an, wenn sie dies brauchen!!!! Redet mit ihnen wenn sie dies brauchen!!!! Es geht nicht nur um den Klick! Team Work, Harmonie, Kommunikation. DER KLICK dient dem Hund dazu zu verstehen, worum es euch geht.
 
Beim Laufen denkt bitte an eure linke Schulter. Die führt den Hund an eurem Bein in die Kurve und aus der Kurve. Drückt ihr sie nach hinten, tut ihr dies auch mit dem Hund.
 
Im folgenden Video seht ihr die Übung. Erst nur im Normalschritt. Pidou soll Traben. Die Fortgeschrittene Variante für uns war Tempowechsel. Im Kreis langsam, Übergang in die Gerade langsam, dann wieder Normalschritt und den Trab klicke ich. So fangt ihr nicht an. Aber wenn ihr fühlt, dass euer Hund an Eurer Seite schön lauft, dann nehmt den Tempowechsel in die Fußballstadion Übung mit rein, bevor ihr sie in der Geraden macht. Das Rechteck könnt ihr eurem Ausbildungsstand anpassen. Längere Gerade z.B.
 


 
 

Platz aus der Grundstellung
 
Ziel: Routine in den einzelnen Elementen für euch und Euren Hund

Im Idealfall ist die Grundstellung gerade. Hund in der Grundstellung ablehnen, dann müsst ihr euch nicht bücken und "stört" das Liegen nicht, dann entfernen.
 
Dem Ausbildungsstand entsprechen… aber so bau ich das auf:
 
Grundstellung, belohnen
Ablegen, belohnen
Ihr seid aufrecht und gerade, schaut freundlich zum Hund: "Platz" wenn ja, das Platz belohnen und wieder aufrecht hinstellen, wenn nein, nach einer halben Sekunde dem Hund mit Körpersprache helfen. NUR DANN! Nicht früher!
Kein Bleib, kein Zügel, kein Handzeichen. Ein Schritt vor, zurück, belohnen wenn nötige, zwei Schritte vor zurück, belohnen wenn nötig. Etc… Belohnt wird zwischen den Vorderbeinen des Hundes. Steht der Hund auf, RESET und leichter werden.
 
Bleib dürft ihr in der BH nicht sagen. Platz ist Platz und sonst nichts…

Am Montag haben alle Hunde sich an eurer Seite hingelegt. Manche allerdings schief, weil die Grundstellung schon schief war, andere ins Lümmelplatz, heißt der Rücken ist abgekippt. Prinzipiell für die BH nicht schlimm, aber eigentlich sollte der Hund in einem korrekten Sphinx-Platz liegen. Wenn der Hund links ist, solltet ihr unbedingt auf den Belohnungspunkt achten. Wenn ihr euer Futter aus einem Beutel rechts rausholt und dem Hund mit der rechten Hand vor eurem linken Schienbein gebt, wird der Hund immer schief liegen wollen, um erstens das Futter zu sehen und zweitens die Prozedur abzukürzen. Achtet beim Belohnen einfach mal drauf, was ihr belohnt und wo ihr belohnt. NICHT KORRIGIEREN sondern versuchen es so zu machen, dass Hund richtig liegt und nach gerade vorne bzw. Zwischen den Vorderpfoten belohnen


Die eingeübte Korrektur finden wir leider immer wieder, vor allem in der Grundstellung. -Hund kommt schief, Mensch korrigiert den Hund gerade, Hund ist gerade, wird belohnt.- Für den Hund wird diese ganze Kette zur Aufgabe. Das Schiefkommen wird Teil der Aufgabe. Daher macht es beim Üben wie ein Pilot der auf dem Zielanflug merkt, dass das nichts wird. Durchstarten und neu Anfliegen.


7.8.23 noch 9 Termine zur Test-BH

Warm Machen
 
Fuß gehen ist Sport. Auch für den Hund! Um Verletzungen oder Verspannungen zu vermeiden, sollten die Hunde warm gemacht werden. Spielen ist eine wunderbare Form den Hund aufzuwärmen, ebenso Traben und Laufen, große Kreise sowohl auf eurer rechten wie auf eurer linken Seite, 8ten laufen rechts und links, erst große, dann kleine, um Pylos schicken, Sitz und Platz und abrufen, um aus diesen Positionen einen Galopp zu triggern. Wer kann, das seitlich treten lassen in beide Richtungen, aber ich nehme an, das können die wenigstens.
 
Grundstellung
 
Einnehmen mit so wenig Hilfe wie möglich, belohnen und wieder auflösen. Wer möchte, dass sein Hund in Grundstellung beim Erklären der Übungen sitzt, sollte diese ab und an belohnen. Grundstellung ist "Arbeit". Vergesst das nicht! Sie gehört aufgelöst durch entweder andere Aufgaben oder ein Auflösekommando.
 
Wir starten und beenden in der BH alle Übungen aus der Grundstellung. Nicht so im Training. Gerne schmeiße ich einen Keks nach hinten mit „Search“ als Startsignal und lasse den Hund dann in die Fußposition im Laufen kommen, oder starte aus einem Spiel heraus ins Fuß.
 
Beim "Zuhören" oder "Zugucken" sollten wir dies dem Hund durch ein Pausensignal sagen. Dem Hund fällt es leichter verlässlich zu arbeiten, wenn er genau weiß: Arbeit - Keine Arbeit
 
Fuß im Kreis um einen Mittelpunkt -heute Pylon- aus der Bewegung
 
Findet den Rhythmus eures Hundes im Kreis. der Hund sollte schön traben. Markert nach Ausbildungsstand entweder das Hochgucken, das an eurem Bein sein, das Traben, das Strecke machen im Kreis. Wartet aber nicht zu lang. Überlegt euch genau, was ihr belohnen wollt. Diese Übung ist die Grundlage auf der wir in weitere Übungen in den nächsten Wochen aufbauen.
 


Simply: sie ist 8 Jahre an meiner Seite im Passgang Fuß gelaufen, hier ist mein Kriterium Klick bzw. Jawoll für Trab, erst sofort, dann längere Strecke. Eure Kriterien mögen andere sein. Blick zu euch, Schulter auf Höhe eures Beines. Seit klar mit den Kriterien, wenn es nicht funktioniert, macht es wieder einfacher ODER ändert etwas, wie die Geschwindigkeit, oder mehr Hilfe.

 
 
Gruppenübung Platz
 
Hunde im Kreis, Popo Richtung Mitte.
Immer wieder den Hund im Platz belohnen und weggehen. Belohnt wird langsam zwischen den Pfoten, um den Wert auf den Boden zu legen. Immer wieder weggehen, mal weiter mal näher. In Grundstellung stellen, das Platz belohnen. Rechts vom Hund stehen, Platz belohnen. Weggehen, rufen!
 Zu Hause auch mal in Grundstellung stellen, wenn Hund liegt, belohnen, wieder weggehen, wieder in Grundstellung stellen, „SITZ“ sagen, Yippie…
 
Bleibt variablel, damit der hund verstehen kann. Platz ist Platz, egal wo mein Mensch steht. Ich warte auf das nächste Signal…
 
Abrufübung einzeln und weit
 
Mit "Hier" rufen
 
Ich freu mich schon auf die nächste Stunde



31.7.23 noch 10 Terminen zur Test-BH

Ich setzte die Kursinhalte Team-Balance und Mensch-Hund-Harmonie voraus, sowie Begriffe wie Einstimmen, Marker (immer gleiche Ankündigung einer Belohnung), Loben (nur verbal), Belohnen (auf den Hund und die Situation abgestimmt, wie Futter, Spiel mit Objekt, Spiel mit Futter, fliegendes Objekt, fliegendes Futter, Spiel ohne Objekt, Freude teilen, Feiern, Freigabe zu irgendwas lohnendem, etc…)


Diese Seite soll euch als Mindmap, Trainingsinspiration und zum Verstehen dienen, als Ergänzung zu unserem Training am Montag. Es gibt so viele Wege, die nach Rom führen. Ihr solltet für Euch und Euren Hund den Weg finden, der am Besten zu Euch beiden passt. Jeder Tuppes ist anders! Dennoch sind gewisse Lernprinzipien für alle gleich. Wenn diese geschickt angewendet werden, solltet ihr alle in Eurem Training voran schreiten. Und darum geht es hier.

Auch wenn da oben BH Vorbereitung steht und das unser Endziel sein sollte, geht es mir vor allem darum, jeden einzelnen ein wenig weiter im Training zu bringen und darum, dass ihr jede einzelne Übung versteht und an deren Ausführung kleinschrittig arbeitet, um sie irgendwann alle zusammenzusetzen, wenn sie sicher und schön sind. Dann nämlich erst läuft sich die BH nicht mehr als: "Oh ist das schwer, ich will das hinter mich bringen", sondern mehr wie: "das macht so einen Spaß mit meinem Hund, dann schauen wir doch mal, ob wir das in einer Prüfung auch zeigen können."

Der Hund braucht die BH nicht! Das bedeutet, dass es in eurer Verantwortung liegt, sowohl das Training, wie auch die Prüfung selbst so zu gestalten, dass euer Hund es mit Freude an eurer Seite tun kann. Es liegt in Eurer Verantwortung, das Training so zu gestalten, dass der Hund lernen kann und Fortschritte macht.

Per Definitionem trainieren wir nach dem Motto, der Hund macht keine Fehler! Ihr wollt etwas vom Hund, das dem Hund im Prinzip völlig egal ist. Wenn ihr dem Hund etwas beibringt und er es aus was für Gründen auch immer gerade nicht zeigen kann, müsst ihr euch immer fragen, was habe ICH hier falsch gemacht, dass mein Hund das gerade nicht zeigen kann, was ich von ihm möchte.

Dieses Trainingsprinzip steht ganz oben, in jeder einzelnen Trainingseinheit.

DER HUND MACHT KEINE FEHLER!

ES LIEGT IN UNSERER VERANTWORTUNG, OB EINE ÜBUNG KLAPPT!

Selbstreflexion statt Pfuschen oder noch schlimmer, die Schuld einfach dem Hund zu geben, der, wenn es nach ihm ginge, lieber einen Maulwurfshügel untersuchen würde oder mit ein paar Kollegen über den Hundeplatz toben möchte.

Kleinschrittig heißt nicht langsam, sondern bedacht, mit konkreten Zielen vor Augen und einer geschickten und klaren Belohnungstechnik. Wir brechen die einzelnen Übungen in so kleine Stücke, dass wir mit Erfolg aus einer Trainingseinheit herausgehen können, um an diese irgendwann anknüpfen zu können. Das bedeutet, dass wir einen Plan brauchen und Kriterien, nach denen wir belohnen. Wir brauchen Klarheit, was wir wie belohnen, damit der Hund auch weiß, was richtig war. Oft belohnen wir einfach alles, weil wir mit viel zu viel Ablenkungen starten. Das ist dann kein Belohnen mehr, sondern Management.

Auf dem Hundeplatz sind wir so froh, wenn unsere Hunde aufmerksam an unserer Seite sind, dass wir alles belohnen. Blickkontakt belohnen, anrücken des Popos belohnen, nicht bellen belohnen, zurückfinden nach Verselbständigung belohnen etc.. etc… Und das ist auch richtig so, da die Ablenkung sehr groß ist, für manche zu groß. Das muss uns nur klar sein! Wenn wir dem Hund nun etwas beibringen wollen, bzw. im Training voranschreiten wollen, müssen wir Klarheit schaffen, was wir belohnen und was dazu dient, zu motivieren bzw. Management ist:

Deshalb:

Übung dem Hund erklären:

Egal, was wir dem Hund beibringen wollen, wir tun dies zunächst in unserer und zu dem Hund passenden Komfortzone. Ablenkungsfrei, beide sollt ihr euch wohlfühlen und in Arbeitsstimmung sein. (Schafft ihr es nicht, den Hund einzustimmen, fragt euch, warum ihr es nicht schafft und ändert etwas. Die aufgäbe heißt nun Einstimmen. Erst wenn das gelungen ist, startet ihr mit eurer eigentlichen Aufgabe) Die Übung beginnt, ihr markert nach den Kriterien, die ihr im Kopf habt und beendet die Übung je nach Hund sofort, nach ein paar Wiederholungen oder nach Fortschreiten. Das ist sehr individuell und erfordert Fingerspitzengefühl. Hat der Hund die Übung verstanden, bleiben wir in der Komfortzone, aber starten mit dem Generalisieren.

Generalisieren:

Immer noch Ablenkungsfrei oder -arm, aber z.B. in verschiedenen Zimmern zu Hause und im Garten, auf verschiedenen Untergründen, mit optischen Veränderungen im Raum. Auf dem Spaziergang, ablenkungsfrei. Ablenkungsfrei, aber mit anderer Erwartungshaltung. Z.B. vor oder nach dem Essen. Vor- oder nach dem Verlassen des Hauses oder Autos etc. Nach Betreten des Hundeplatzes. Erst nachdem das Erlernte durch die Phase des Generalisierens gefestigt ist, starten wir mit Ablenkungstraining.

Ablenkungstraining:

Je nach Hund sind Dinge mehr oder weniger ablenkend. Wir starten mit geringer Ablenkung und steigern diese. Es ist wichtig zu verstehen, dass eine Ablenkung für den Hund die Übung zu einer neuen Übung werden lässt. Ins Ablenkungstraining gehört kein NEIN oder BESTEHEN auf Ausführung, sondern wir müssen unsere Kriterien anpassen. Das heißt, dass wir weniger vom Hund erwarten und die Übung dem Schwierigkeitsgrad anpassen, bzw. wieder früher belohnen und somit z.B. erklären: Sitz bedeutet auch Popo auf den Boden, wenn um einen herum Geräusche sind oder es nach Würstchen riecht. Haben wir die Ablenkung zu schwer gewählt, können wir mit Abstand zur Ablenkung die Übung wieder leichter werden lassen. Gelingt es gar nicht, ist dies eine Information, die der Hund uns gibt, dass das noch zu schwer ist. Entweder fragen wir bei gleicher Ablenkung nach einer einfacheren Übung oder wir müssen die Ablenkung kleinschnittiger trainieren und steigern. Fragt euch: "Ist die Ablenkung für den Hund zu groß oder ist die Übung zu schwer? Oder evtl. beides."

Sätze wie "Der kann das normalerweise!" sind Standard. Ich frage zurück: Was ist denn "normalerweise?" Ist Normalerweise 100% im Wohnzimmer, 90 % im Garten, 80% auf dem Hundeplatz wenn keiner guckt? Oder ist normalerweise, wenn der Hund das Würstchen vor Augen hat? Ist normalerweise immer nur, wenn gar keine anderen Hunde da sind? Jeder Hund hat ein anderes normalerweise. Befindet sich der Hund "normalerweise" noch in Phase 1 des Trainings - Hund hat das Erklären der Übung verstanden und kann diese sicher ausführen, aber nur in bestimmten Räumen unter bestimmten Bedingungen, oder schon in Phase 2 - Hund hat das Generalisieren gemeistert, kann die Übung ohne Ablenkung unter verschiedensten Bedingungen ausführen oder ist er schon in Phase 3 - Hund kann die Übung schon mit Ablenkung, aber manche Ablenkungen sind einfach noch zu viel.

Die Aufgabe des Teamführers ist genau das herauszufinden und nicht diesen Satz zu sagen, dass es jetzt gerade mal nicht klappt und dem Hund damit die Schuld zu geben und einfach lauter und damit ungerecht zu werden. Wir müssen uns fragen, was ist denn normal und was ist es nicht? Und daran müssen wir arbeiten. Kleinschrittig von "klappt normalerweise", über "klappt immer öfter", nach "kann es fast immer" zu "kann es auch unter schweren Bedingungen".

Seid achtsam! Warum kann der Hund etwas gerade nicht. Wenn wir das herausfinden, dann können wir auch dran arbeiten.

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BH Juni 2023


Aufgabe der Woche:

Die Grundstellung!

Der Hund sitzt aufmerksam an eurer linken Seite. Im Idealfall sitzt der Hund dabei gerade, so dass er, wenn er im Fuß starten würde auch gerade läuft, seine Schultern sind auf der Höhe eurer Beine. In der Prüfung sollte der Hund jede Übung mit einer korrekten Grundstellung beginnen und beenden.

Warum ist die Grundstellung so wichtig? Warum ist sie so wichtig für die Prüfung? Warum ist sie für den Hund so wichtig? Warum ist sie für Euch so wichtig? Warum ist sie für das Team und dessen Performance so wichtig? Denkt bitte darüber nach und schreibt Euch die Punkte auf.

Findet heraus was normal ist für euren Hund. Helft so viel wie nötig und so wenig wie möglich, der Situation angepasst. Kann euer Hund eine schöne Grundstellung einnehmen? Wann kann er das und wann kann er es nicht? Wieviel Hilfe benötigt er dabei? Wisst ihr, was eine schöne Grundstellung ist, könnt es aber noch nicht umsetzen. Wendet die oben genannten Prinzipien an.

Wenn euer Hund eine schöne Grundstellung kann, findet heraus, wann es für ihn schwierig wird. Kann der Hund die Grundstellung einnehmen, wenn ihr Futter ausgelegt habt? Wenn Spielzeug rumliegt, wenn ein Ball rollt? Wenn ein Bus vorbei fährt, wenn Nachbars Katze auf dem Zaun sitzt? Wenn ein Lieblingsmensch näher kommt? Jeder trainiert auf dem Stand, auf dem er und sein Hund ist, stellt fest, was der Hund kann und stellt auch fest, wo die Schwierigkeiten sind.

Ziel sollte es sein, mehrfach über den Tag verteilt, dem Ausbildungsstand entsprechend, mit viel Freude und ohne Korrektur eine Grundhaltungen einzunehmen und diese bewusst zu belohnen. Achtung. Grundhaltung üben ist eigentlich langweilig. Daher nicht direkt hintereinander zu oft wiederholen. Einehmen, belohnen wenn toll, freigeben. Fertig! Wenn nicht toll, versuche freizugeben bevor der Hund den Popo am Boden hat. Wenn das nicht klappt direkt freigeben, nicht belohnen und hinterfragen, warum es nicht geklappt hat. Dann alles daran setzen, dass es nun klappt. Bisschen mehr Hilfe, oder besser einstimmen, klarerer Körper bei dir, oder weniger Ablenkung. ODER hat er es etwa gar nicht verstanden und du hast eine Dauerhilfe eingebaut, die dir nicht bewusst ist. Suche den Fehler!

Über die Woche verteilt generalisieren, bzw. selbst Ablenkungen einbauen.

Solltet ihr Schwierigkeiten haben oder Fragen, dürft ihr dies in unserer WhatsApp Gruppe tun.

Ich wünsche Euch ganz viel Spaß dabei. Es soll euch beiden Freude bereiten.